Die CBM versucht, wo immer möglich, in ihren Projekten und Programmen zweigleisig vorzugehen. Das eine "Gleis" will Behinderung als Querschnittsthema in allen Vorhaben der Entwicklungszusammenarbeit verankern. Dafür setzt die CBM sich in ihrer anwaltschaftlichen Arbeit bei Regierungen und anderen Nichtregierungsorganisationen ein.
Beim anderen "Gleis" steht die Notwendigkeit im Mittelpunkt, spezifische Projekte durchzuführen, die behinderte Menschen befähigen, Kontrolle über das eigene Leben auszuüben. Viele von ihnen haben ihr Leben lang Ausgrenzung aus der Gesellschaft erlebt. Durch gezielte Maßnahmen des Empowerment, d.h. durch Befähigung, sollen sie in die Lage versetzt werden, ihre Geschicke in die eigenen Hände zu nehmen und ihre Interessen selbst zu vertreten.
Das Ziel ist das Erreichen gleicher Rechte und Chancen für Menschen mit Behinderungen, ihrer Teilhabe an allen gesellschaftlichen Prozessen und das Verhindern von Ausgrenzung – also ihre Inklusion.
Umfeld mit im Blick haben
Es hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Behinderung kein individuelles Problem ist, sondern ganz entscheidend durch das Umfeld bedingt wird. Der zweigleisige Ansatz hilft dabei, sowohl die individuelle Unterstützung im Blick zu haben als auch das Umfeld, z. B. die Infrastruktur und die Mitmenschen. Ein Beispiel: Ein Kind lebt mit seiner Familie in einem kleinen Dorf, das von Mangrovenwäldern umgeben ist. Oft träumt es davon, wie die anderen Kinder die Schule im Nachbarort zu besuchen, doch es kann nicht laufen.