In humanitären Krisen sind letztlich alle betroffenen Menschen besonders verletzlich. Doch wenn Nothilfe, Übergangshilfe und Katastrophenvorsorge nicht auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen vorbereitet bzw. ausgerichtet sind, besteht die Gefahr, diese Menschen zu vernachlässigen. Das Sendai-Rahmenwerk zu Katastrophenvorsorge und die Charta zur Inklusion in der humanitären Hilfe bilden den Umsetzungsrahmen für Nothilfe für alle. Deshalb brauchen wir:
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verbindliche Vorgaben von Deutschland zu Inklusion für die staatlichen und zivilgesellschaftlichen Umsetzungsakteure,
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belastbare Daten darüber, wie viele Menschen mit Behinderungen von einer humanitären Krise in einem Gebiet bedroht sind sowie über deren besondere Bedürfnisse. Nur so können Projektplanung und -durchführung effizient abgestimmt werden.
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die nötigen finanziellen Mittel, um vorhandene Umsetzungsstandards weiterzuentwickeln, zu testen und global zu verankern.
Politisch begleitet die CBM die zuständigen Regierungsstellen vor allem bei der Grundlagenarbeit. Sie tut dies eng verzahnt mit der Programmarbeit, die projektweise unterstützend tätig ist und zum Beispiel die Bundesregierung inhaltlich berät
- im Koordinationssausschuss des Auswärtigen Amtes und
- in der AG "Humanitäre Hilfe" des Dachverbands VENRO.
Unsere Forderungen an die Bundesregierung:
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Bis 2021 muss Deutschland gemäß seiner Selbstverpflichtungen seine humanitäre Hilfe inklusiv gestalten. Dafür sind eine entsprechende Strategie und entsprechende Richtlinien, ein Daten-Marker und eine hinreichend finanzielle Ausstattung nötig.
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Deutschland muss seine Übergangshilfe und seine Katastrophenvorsorge-Maßnahmen in Richtung Inklusion steuern, um Inklusion zu ermöglichen. Hierzu bedarf es einer entsprechend weiterentwickelten Strategie zur Übergangshilfe und verbindlicher Umsetzungsvorgaben im Bereich der Katastrophenvorsorge.