• Eine große Gruppe bunt gekleideter asiatischer Frauen hockt am Boden. © CBM/Gonzalo Bell

Asien – unzählige Menschen hoffen auf Hilfe

Asien ist der größte Kontinent unserer Erde und beheimatet mehr als vier Milliarden Menschen. Doch nur die wenigsten von ihnen leben in Wohlstand. Gerade in ländlichen Gebieten leiden die Menschen unter großer Armut, die häufig zu Behinderungen führt. Betroffene haben oftmals aber nicht genügend Geld, um sich eine Behandlung leisten zu können. Deshalb setzt sich die Christoffel-Blindenmission (CBM) gemeinsam mit lokalen Partnern dafür ein, dass Menschen mit Behinderungen umfassende und nachhaltige Hilfe erhalten.

Als internationale Entwicklungshilfeorganisation setzt sich die CBM auf der Basis christlicher Werte für ein besseres Leben von Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern ein. Ziel ist es, den verhängnisvollen Kreislauf von Armut und Behinderung zu durchbrechen und eine Welt zu schaffen, in der Menschen mit Behinderungen dieselben Chancen und Rechte haben wie alle anderen und in der sie frei von Krankheit und Armut leben können. Um dieses Ziel zu erreichen, unterstützt die CBM medizinisch-rehabilitative Hilfsprojekte, fördert Bildungs- und Existenzsicherungsprogramme und leistet umfassende Präventionsarbeit.

Eine indische Frau hält ein Mädchen auf dem Arm. Beide lachen. © CBM/argum/Einberger
Alekhya (r.) und ihre Mutter strahlen über das ganze Gesicht. Dank einer Augenoperation in der CBM-geförderten Sankar-Augenklinik in Indien kann die Fünfjährige heute wieder sehen.

Armut dominiert große Teile Asiens

Obwohl die Wirtschaft in vielen asiatischen Ländern boomt, leben noch immer zahlreiche Menschen in Armut. In Bangladesch müssen 14,3 Prozent der Bevölkerung von weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag leben (UNDP/Human Development Index 2009 bis 2021). Oft haben die Menschen weder sanitäre Anlagen noch Zugang zu sauberem Wasser. Krankheiten können sich so ungehindert ausbreiten und im schlimmsten Fall eine Behinderung auslösen.

Mehr als 95 Prozent der Bevölkerung in Südasien (und Zentral-, Ost- und Westafrika) haben laut der renommierten Fachzeitschrift Lancet keinen Zugang zu chirurgischer Versorgung. Das bedeutet, dass z. B. Unfälle häufig zu bleibenden Körperbehinderungen führen oder angeborene Fehlbildungen nicht behandelt werden. Krankheiten und Behinderungen werden oft nicht frühzeitig erkannt, aufgehalten oder behandelt. Hinzu kommt, dass behinderten Menschen häufig der Zugang zu Bildung verwehrt bleibt. Ohne schulische Ausbildung sind ihre Chancen auf eine existenzsichernde Arbeitsstelle leider verschwindend gering und ein Leben in Armut fast unausweichlich. Um den verhängnisvollen Kreislauf von Armut und Behinderung zu durchbrechen, fördert die CBM zahlreiche Hilfsprojekte, die Menschen mit Behinderungen zu einem besseren Leben verhelfen.

Zur aktuellen Lage im Nahen Osten

Mit Erschütterung und Sorge verfolgt die CBM die schlimme Eskalation in der israelisch-palästinensischen Grenzregion, ausgelöst durch schwere Angriffe auf Israel. – Als internationale Hilfsorganisation sind auch wir – soweit es noch möglich ist – mit Hilfsprojekten in Gaza und der Westbank aktiv.

Trauer und Sorge nach Eskalation im Nahen Osten

Die Hilfsprojekte der Christoffel-Blindenmission

  • 1908 Seit 1908 ist die CBM auf dem asiatischen Kontinent tätig.

  • 114 Hilfsprojekte unterstützt die CBM in Asien (Stand 2022).

  • 12 In 12 asiatischen Ländern werden Menschen mit Behinderungen gefördert (Stand 2022).

Eine Frau im Sari untersucht durch einen Apparat die Augen eines Mannes. Ein weiterer Mann sitzt daneben. © CBM/CBM India Trust
Um Gesundheitsversorgung für alle zu fördern, hat die CBM in Indien mobile Augenkliniken eingeführt – in Tamil Nadu, Odisha, Uttar Pradesh, Sikkim und in den ländlichen Gebieten von Delhi.

1908 reiste Ernst Jakob Christoffel in die Osttürkei, um in Malatya ein Heim für Kinder mit Behinderungen zu eröffnen. Die erste von der CBM geförderte Graue-Star-Operation fand 1966 in Kabul/Afghanistan statt. In den folgenden Jahren breiteten sich medizinische und rehabilitative Projekte der CBM in ganz Asien aus. Im Fokus steht immer die Inklusion: Menschen mit Behinderungen müssen die volle Teilhabe in allen gesellschaftlichen Bereichen erreichen und nationale Gesundheitssysteme dafür gestärkt werden. Der deutsche Augenarzt Dr. Manfred Mörchen arbeitete z. B. von 2014 bis 2020 auf den Philippinen, um den CBM-Partner EHFI, das Gesundheitsministerium und das CBM-Landesbüro in Manila zu beraten und die augenmedizinischen Dienste inklusiv zu gestalten.

In Indien hat die Inklusion von Menschen mit Behinderungen bereits große Fortschritte gemacht, denn dort hat die CBM seit Ende der 60er Jahre viele grundlegende Veränderungen angestoßen. So sind z. B. die Rechte von Menschen mit Behinderungen heute im Gesetz verankert und der Staat bezahlt viele Hilfeleistungen. Ein weiterer Meilenstein unserer Arbeit war der Bau der Biratnagar-Klinik in Nepal, einer der größten Augenkliniken der Welt, in der jeden Tag viele Menschen vor Blindheit bewahrt werden oder das Augenlicht erhalten.