• Kinder in OP-Hemd und Markierungspflaster auf der Stirn © CBM/Hayduk

Blindheit in Entwicklungsländern: Die richtige Behandlung öffnet Augen

Nur ein einziger Augenarzt für eine Million Menschen! In Tansania in Afrika ist das bittere Realität. Für Deutschland würde das bedeuten, dass nur ein Augenarzt alle Einwohner einer Großstadt wie Köln versorgen müsste.

Was für Deutschland unvorstellbar ist, erleben unzählige Menschen in den armen Ländern der Welt, zu denen Tansania zählt. Auch wenn sie ganz dringend Versorgung bräuchten, weil sie zu erblinden drohen – sie haben keine Chance auf augenärztliche Hilfe. Ihre Behinderung, ihre Armut und ihr Wohnort in ländlicher Abgeschiedenheit verhindern, dass sie einen Augenarzt oder gute augenmedizinische Einrichtungen aufsuchen können. So entwickeln Menschen unnötig eine Sehbehinderung oder erblinden sogar. 90 Prozent aller Menschen mit Sehbehinderung leben in einkommensschwachen Ländern.

Ihnen – und jenen, die in der Gefahr stehen zu erblinden, will die Christoffel-Blindenmission (CBM) helfen! Denn jeder Mensch hat das Recht auf Gesundheitsversorgung, auf Ausbildung und darauf, selbstständig leben und sich den Lebensunterhalt verdienen zu können – kurz: auf ein selbstbestimmtes Leben.

Daten und Fakten zu Blindheit und Sehbehinderung

  • 90% aller Menschen mit Sehbehinderung leben in einkommensschwachen Ländern

  • 43 Mio. Menschen weltweit sind blind

  • 295 Mio. Menschen weltweit sind mittelgradig bis stark sehbehindert

  • 77% der mittelgradig bis schweren Sehbehinderungen bis hin zu Blindheit könnten vermieden oder behandelt werden

Ursachen von Blindheit

Die ungenügende Gesundheitsversorgung in armen Regionen führt dazu, dass durch einige wenige Augenerkrankungen viele Menschen bleibende Augenschäden davontragen oder sogar erblinden. Das Tragische daran: Rechtzeitige Behandlung könnte Blindheit verhindern. Bei mehr als 90 Prozent aller Menschen mit Sehbehinderung ist die Behinderungsursache vermeidbar oder behandelbar.

Zu den blindmachenden Krankheiten zählen Grauer Star und Grüner Star. Außerdem die vernachlässigten Tropenkrankheiten Trachom und Onchozerkose. Aber auch Brechungsfehler des Auges wie Kurz- oder Weitsichtigkeit werden zur Sehbehinderung für die Betroffenen, wenn sie keine adäquate Versorgung mit Sehhilfen erhalten. Zu "Kinderblindheit" führen eine ganze Reihe von Ursachen: z.B. angeborener Grauer oder Grüner Star, Frühgeborenenretinopathie, Verletzungen oder Vitamin-A-Mangel.

Schwerpunkt augenmedizinische Hilfe

Ein Schwerpunkt unserer Arbeit liegt auf der augenmedizinischen Versorgung, insbesondere auf der Behandlung von Grauem Star. Denn die Behandlung eines durch Grauen Star erblindeten Menschen ist unkompliziert, wenn er die Möglichkeit dazu bekommt: Eine einfache Operation bewirkt, dass er sehen kann.

Mit unseren lokalen Partnern ermöglichen wir:

  • (Reihen-) Untersuchungen
  • Behandlung der diagnostizierten Augenkrankheiten durch Medikamente oder Operationen
  • Hilfsmittel wie Brillen oder Lupen
  • Auf- und Ausbau von Augenkliniken, z.B. in Lahan und Biratnagar in Nepal
  • Aus- und Fortbildung von Augenärzten und Optikern

Darüber hinaus arbeiten wir präventiv, damit Menschen erst gar keine Augenkrankheit bekommen und um Erkrankungen frühzeitig erkennen und behandeln zu können. Denn je früher sie erkannt werden, desto größer sind die Heilungschancen!

Werden Sie AugenlichtRetter!

Als AugenlichtRetter helfen Sie sehbehinderten Menschen in Entwicklungsländern. Die Arbeit reicht von der Vorsorge über die medizinische Behandlung Betroffener bis hin zu Bildung und Existenzgründungshilfe. Damit wollen wir Menschen mit Sehbehinderungen  volle Teilhabe in allen Bereichen der Gesellschaft ermöglichen.

Förderung sehbehinderter und blinder Menschen

Wer blind ist und in einem Entwicklungsland lebt, hat meist nur geringe Chancen, selbstständig leben oder gar den eigenen Lebensunterhalt verdienen zu können. Oft gibt es keine Möglichkeit für blinde Kinder, eine Schule zu besuchen. Das wiederum hat zur Folge, dass sie keine Berufsausbildung machen können. Die Folge: Arbeitslosigkeit und Abhängigkeit von der Familie. Dabei könnte die Investition in die Förderung blinder Menschen in armen Ländern enorme Gewinne bringen. Für Pakistan gibt es eine Studie von 2012, der zufolge die Rehabilitation von Menschen mit unheilbarer Blindheit zu einem wirtschaftlichen Gewinn von 71,8 Millionen US-Dollar pro Jahr führen würde.

Ein Mann und eine Frau auf einer Bank © CBM
Geschickt hantiert Suresh mit seinen grünen Modellen für Kompostgruben! Der 52-jährige Farmer benutzt sie, um zu erklären, wie Bio-Dünger erzeugt werden kann.

Doch in vielen Ländern fehlen Bildungsstrukturen, die für arme Menschen mit Behinderungen offenstehen. Deshalb kümmert sich die CBM um den Aufbau sozialer Dienste und die Stärkung blinder Menschen. So können sie ihre Rechte einfordern, auf Missstände hinweisen und dazu beitragen, die Strukturen ihrer Gesellschaft zu ändern. Das alles ermöglichen wir gemeinsam mit unseren Partnern durch:

  • Beratung für Betroffene und ihre Angehörigen
  • Aufklärung über die Rechte von Menschen mit Behinderungen
  • Frühförderung
  • Förderung inklusiver Ausbildungsstätten vom Kindergarten bis zur Berufsausbildung
  • Mobilitätstraining
  • Spargruppen
  • Förderung von Selbsthilfegruppen