Dann fand sie durch ein CBM-gefördertes Trainingsprogramm endlich Selbstvertrauen und das wichtige Know-how für mehr Unabhängigkeit. Der Anbau von Heilkräutern ist für sie ein Neuanfang in ein selbstbestimmtes Leben mit eigenem Einkommen. Und endlich wird Anita im Dorf geachtet!

Nachdem meine Tochter ihre erste Ernte verkauft hatte, bekam sie Selbstvertrauen.
Ebnen Sie den Weg in ein selbstbestimmtes Leben!
Anita ist in Indien geboren – gehörlos! Als junge Frau erlitt sie zudem einen schlimmen Unfall. Seitdem hat sie eine Gehbehinderung. Jahrelang erlebte die junge Frau Ausgrenzung und Armut.
Hat der Leidensweg kein Ende?

Nicht einmal eine richtige Straße führt in das abgeschiedene Bergdorf, in dem Anita lebt. Sie wurde gehörlos geboren und fing erst mit fünf Jahren an zu sprechen – mit einer improvisierten Gebärdensprache.
Keine Hilfe für das gehörlose Kind
Ihre Mutter Kamla war voller Sorge: "Als ich bemerkte, dass meine Tochter nicht hören und sprechen kann, machte mich das sehr traurig. Ich brachte sie in ein Krankenhaus, aber dort sagte man mir, dass sie Anita nicht helfen können. Trotzdem war sie ein fröhliches Kind, das auch mit anderen Kindern spielte."
Sturz vom Baum
Nach ihrer Schulzeit half Anita im Haushalt ihrer Familie und in der Landwirtschaft. Doch eines Tages traf sie ein weiterer Schicksalsschlag: Sie fiel von einem Baum und verletzte sich an der Wirbelsäule. Ihr Leben nahm eine traurige Wende.

Ablehnung durch Gemeinschaft
Nach dem Sturz ging es Anita immer schlechter. Die ärztlichen Behandlungen waren teuer, schlugen kaum an und für die Familie waren sie eine schwere finanzielle Belastung. Bald waren alle Ersparnisse aufgebraucht und nur Verschuldung machte es möglich, eine barrierefreie Toilette für Anita zu bauen. Die junge Frau bekam die Ablehnung der Gemeinschaft zu spüren. Bei Veranstaltungen wurde sie ausgeschlossen und durfte nicht an religiösen Zeremonien teilnehmen. Die Vorurteile der anderen führten sie in die Isolation. Ihr Vater Gopal erzählt: "Sie verlor ihr Selbstvertrauen und zog sich zurück, ging kaum noch vor die Tür."
Endlich Hilfe!
Am Anfang war Anita skeptisch, als ein CBM-Team ihr Hilfe anbot. Doch bald empfand sie es wie ein Geschenk zu rechter Zeit: Nach sorgfältiger Situationsanalyse bekam Anita Physiotherapie und Hilfsmittel, die ihr das tägliche Leben erleichtern. Mit der größeren Mobilität kann sie sich jetzt auch wieder besser im Dorf bewegen und trifft wieder Leute. Bei einer audiologischen Untersuchung wurde geprüft, welches Resthörvermögen Anita noch hat – als Grundlage für eine Therapie ihrer Kommunikationsfähigkeiten.
Bessere Ernte dank Training
Außerdem erhielten sie und ihr Vater vom CBM-Projektpartner Sanjeevani ein Training: in modernen Anbaumethoden und dem Anpflanzen von Kräutern und Heilpflanzen wie Ingwer, Kurkuma, Basilikum und Kamille. "Das Training hat uns sehr geholfen", sagt Anitas Vater. "Wir konnten nicht nur unseren Ertrag steigern, sondern auch die Qualität unserer Ernten erhöhen." Dabei halfen auch die CBM-geförderten Setzlinge und das Saatgut, das die Familie erhielt.

Von der Dorfgemeinschaft akzeptiert
Anita spezialisierte sich auf den Anbau von Kamille. Und als sie die ersten selbst angebauten zweieinhalb Kilogramm verkaufte, wuchs auch ihr Selbstvertrauen wieder!
Seither hat sich für Anita viel geändert: Durch die Hilfe des CBM-Partners hat sie ihre Fähigkeiten und Potenziale besser kennengelernt. Und sie spürt in der Dorfgemeinschaft, dass sie wieder akzeptiert ist.
Sie ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Und sie kann arbeiten, um Geld zu verdienen.
So können Sie helfen
100 Euro als Existenzgründungshilfe ermöglichen Trainings, Werkzeuge und finanzielle Unterstützung.
80 Euro kostet ein Außeneinsatz, um Menschen mit Behinderungen wie Anita zu finden.
65 Euro kosten Setzlinge und Samen für einen Gemüsegarten.
Selbsthilfe möglich machen
In armen Ländern sind Menschen mit Behinderungen nicht nur eine extrem benachteiligte Bevölkerungsgruppe. Sie haben auch häufig mit offener Ablehnung und Vorurteilen zu kämpfen. Oft leben sie am Rand der Gesellschaft – mit wenig Aussicht auf Bildung und Arbeit.
Germeinsam mit ihren Partnern setzt sich die CBM dafür ein, dass Menschen wie Amiron die gleichen Chancen für ein selbstbestimmtes Leben bekommen wie nicht behinderte Menschen. Denn sehr oft sind es nicht allein individuelle Einschränkungen, sondern hohe gesellschaftliche Hürden und Vorurteile, die ihre Teilhabe erschweren. Wir unterstützen Menschen mit Behinderungen dabei, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und ihren Alltag selbst zu bestimmen – im Jahr 2024 z.B.:
Unsere Maßnahmen zur langfristigen Existenzsicherung für behinderte Menschen:
- Infrastrukturen verbessern und Zugang zu Bildung und Ausbildungsplätzen schaffen
- Unterstützung bei beruflicher Selbstständigkeit, z. B. durch Spargruppen
- Bewerbungstraining für behinderte Menschen, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen
- alle Dorfbewohner aktiv miteinbeziehen
- langfristige Versorgung ganzer Dörfer durch Brunnenbau, Saatgut, Viehhaltung u.a. sichern