Ihre Geschichten zeigen: Wir müssen die Frauen weiter stärken!

Der Weg der portraitierten Frauen war oftmals steinig und isolierend, doch Silent Tears stehen für einen Wendepunkt zwischen Einsamkeit, Verletzbarkeit und Scham hin zu Hoffnung, Einheit und Stärke. Mit der Veröffentlichung ermächtigen sie sich ihrer eigenen Geschichte.

Eine Stimme für Frauen mit Behinderungen

Silent Tears verleiht diesen Frauen eine Stimme – und die CBM stärkt Frauen mit Behinderungen mit ihrer Projektarbeit.

Gesicht einer hellhäutigen afrikanischen Frau hinter einer Strukturglasscheibe © Only Skin – Claudia – SüdafrikaSilent – Tears Projekt
Only Skin – Claudia, Südafrika

"Es ist nur meine Haut" – Claudia, Südafrika

"Ich bin nicht anders als andere Menschen, es ist nur die Haut. Ich bin die einzige in meiner Familie, die Albinismus hat. Daher war es für sie nicht so einfach, nachdem sie sich entschlossen hatten, mich am Leben zu erhalten. Weil alle anderen Menschen mit Albinismus, die in meinem Alter geboren wurden, sind tot. Ich erlebe finanziellen Missbrauch, körperlichen Missbrauch und emotionalen Missbrauch. Ich sage mir immer, dass ich für meine Kinder lebe, um dafür zu sorgen, dass sie glücklich werden, und zu leben, um ihre Zukunft zu sehen, weil ich sie nicht verlassen kann, ich kann sie nicht aufgeben. Das ist der Schmerz, mit dem ich jeden Tag lebe. Die Auswirkung meiner Behinderung ist, dass es nicht einfach ist, einen Job zu bekommen. Die Leute denken, wenn ich eine Person mit einer Behinderung anstelle, wird die Arbeit möglicherweise langsam erledigt, oder sie oder er kann nicht das tun, was gesagt wird. In dieser Community kann ich nicht sagen, dass sie ein Problem mit mir haben, da ich dort ein kleines Unternehmen eröffnet habe und Snacks und Süßigkeiten verkaufe. Ich möchte stolz sein und möchte, dass die Leute mich als normalen Menschen betrachten, nicht als behinderten Menschen."

Frau mit Tuch Kopf und Gesicht, das nur ihre Augen freilässt © Acid – Kavita Shetty – Indien – Silent Tears Projekt
Acid – Kavita, Indien

"Wie lange kann man sein Leben in Angst leben?" - Kavita Shetty, Indien

"Ich schlief mit einer Decke über meinem Gesicht und fühlte, wie sie weggezogen wurde. Mein Mann goss pure Säure direkt auf meinen Kopf und Körper. Dann zündete er ein Streichholz an, setzte mich in Brand und rannte los - alles, was ich sehen konnte, waren orangefarbene Flammen. Ich rannte brennend nach draußen und schrie um Hilfe, aber niemand antwortete. Nachdem ich die Flammen gelöscht hatte, berührte ich meine Haut und sie fühlte sich fest an wie Stein. Ich hatte mit meinen Armen über meinen Augen geschlafen - das hat mich vor Blindheit bewahrt. Nach drei Monaten Krankenhausaufenthalt und drei Operationen kehrte ich nach Hause zurück. Ich ging danach fast ein Jahr lang nicht nach draußen. Nach anderthalb Jahren fing ich an, unregelmäßig auszugehen und trug einen Schal, der mein Gesicht bedeckte. Ich fühle mich nicht mehr unwohl, wenn ich ohne ihn nach draußen gehe. Ich habe mich an mein Aussehen gewöhnt.

Die Familie meines Mannes hatte einen Anwalt engagiert und versucht, mir Geld zu zahlen, um nicht auszusagen. Ich weigerte mich zunächst, sein Geld zu nehmen. Ich wollte einfach mit meinem Leben weitermachen und ihn und die Situation hinter mir lassen. Aber wegen meiner Finanzen und um auf meinen Sohn aufzupassen, musste ich wieder bei meinem Mann einziehen."

Wendepunke im Leben: Die Geschichte von Shabana

Shabana aus Pakistan ist kleinwüchsig. Sie erkrankte früh an Kinderlähmung. Seit einem Verkehrsunfall ist ihr Ehemann arbeitsunfähig, so dass Shabana allein für den Lebensunterhalt der Familie sorgen muss.

In dem Video erfahren Sie mehr über Shabana und die Arbeit der CBM. Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation Bedari setzen wir uns dafür ein, Gewalt gegen Frauen mit Behinderungen zu beenden und ihre Handlungsfähigkeit zu stärken. Dies gelingt nur durch behutsames Vorgehen und viel Vertrauen.

Junge Frau mit Kopftuch

Das Schweigen brechen!

Am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November 2022 haben wir gefragt: Welche Schritte sind notwendig, damit Frauen mit Behinderungen nicht länger diskriminiert werden oder Gewalt erfahren?

Im Video hören Sie dazu Antworten aus aller Welt.

Link eine Frau mit Brille am Schreibtisch sitzend, rechts eine stehende Frau, die mit den Händen Gebärden macht. Schriftband: Geschlechstspezifische Gewalt und Ausnutzung bedrohen das Leben und Wohlergehen von Frauen und Mädchen mit Behinderungen stärker als jedes andere Thema.