Hütten auf einem Hügel, hohe Berge im Hintergrund © CBM/Hayduk

Simbabwe – Paradies mit vielen Seiten

So lässt sich der Landesname Simbabwe übersetzen: große Steinhäuser. Sie sind stumme Zeugen einer frühen Hochkultur. Heute ist Simbabwe eines der ärmsten Länder der Welt – und leidet immer wieder unter schweren Katastrophen. Aber es ist auch ein Land mit paradiesischen Seiten!

Kultureller Reichtum und paradiesische Natur

Die Victoriafälle in Simbabwe © Pixabay
An den majestätischen Victoriafällen stürzt der Sambesi über eine Länge von 1.700 Metern in die Tiefe – damit zählen die Victoriafälle zu den größten Wasserfällen der Erde.

Gleich fünf UNESCO-Welterbestätten gibt es in Simbabwe zu bewundern, drei in der Kategorie Welktkulturerbe und zwei Weltnaturerbestätten.

Zum Weltkulturerbe gehören zum einen die umfangreiche steinzeitliche Kunst mit Höhlenmalereien im Matopo-Gebirge. Zum anderen die steinernen Zeugen von "Groß-Simbabwe", einer Festungsstadt, deren Blütezeit zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert lag. Die Anlage in der Provinz Masvingo, deren Name so viel wie "große Steinhäuser" bedeutet, ist der größte "vorkoloniale" Steinbau südlich der Sahara. Das dritte Weltkulturerbe liegt im Südwesten: die Ruinenstätte Khami aus dem 15. bis 17. Jahrhundert.

Weltnaturerbe sind neben dem fantastischen Mana-Pools-Nationalpark, in dem z.B. Löwen, Elefanten, Büffel und Leoparden leben, auch die Victoriafälle, benannt nach der früheren britischen Königin Victoria. Hier stürzt der Fluss Sambesi donnernd 108 Meter in die Tiefe. Dabei entsteht ein Sprühnebel, der bis zu 300 Meter aufsteigt und den Wasserfällen seinen Namen in der Sprache der Einheimischen gibt: donnernder Rauch.

  • Ein Flusslauf in der simbabwischen Landschaft

    Der Sambesi ist mit einer Fließstrecke 2.574 km der viertlängste Fluss Afrikas und der größte, der in den Indischen Ozean fließt. (Foto: Pixabay)

  • Ein Elefant in der simbabwischen Savanne.

    In den simbabwischen Nationalparks leben Tierarten der sogenannten Big Five, unter anderem der afrikanische Elefant. (Foto: Pixabay)

  • Ein Affenbrotbaum in den simbabwischen Savanne.

    Der Baobab (Affenbrotbaum) ist in Simbabwe weit verbreitet. Einer Studie zufolge ist das älteste Exemplar 1.800 Jahre alt. (Foto: Pixabay)

  • Ein ausgetrocknetes Flussbett in Simbabwe.

    Das Land leidet immer wieder unter Naturkatastrophen: Dabei wechseln sich Dürreperioden mit Überflutungen ab. (Foto: JJA/Ziegler).

Not und Hunger bestimmen den Alltag

Gruppenbild einer simbabwischen Familie. Ein junger Mann sitzt im Rollstuhl. © JJA/Ziegler
Ein Großteil der Menschen in Simbabwe lebt unterhalb der Armutsgrenze und leidet unter Fehl- bzw. Unterernährung. Dabei stehen Menschen mit Behinderungen besonders in der Gefahr, in Notsituationen nicht berücksichtigt zu werden.

Trotz seiner Bodenschätze, des touristischen Potenzials und der fruchtbaren Böden ist Simbabwe eines der ärmsten Länder der Erde. Dazu trug auch das autoritäre Mugabe-Regime bei. So war Mugabes Amtszeit zwischen 1980 und 2017 geprägt von Landenteignungen, Repressionen gegen die eigene Bevölkerung, Hyperinflation und Korruption.

Zudem leidet das Land immer wieder unter schweren Dürreperioden, die zu schweren Hungersnöten und einer instabilen Versorgungslage der Menschen führen. Daneben treten immer wieder schwere Überflutungen auf, so wie z.B. 2019, als Zyklon Idai schwere Zerstörungen hinterließ und 700 Menschen das Leben kostete.

Menschen mit Behinderungen besonders betroffen

Aktuelle Studien, wie hoch der Anteil Menschen mit Behinderungen in Simbabwe ist, liegen derzeit nicht vor. Jedoch treten sehr häufig körperliche und Sehbehinderungen auf. Gerade in Notsituationen stehen behinderte Menschen besonders in der Gefahr, vernachlässigt zu werden. Hinzu kommt, dass in ländlichen Gebieten die medizinische Versorgung kaum gewährleistet ist, sodass behinderte Menschen nahezu keinen Zugang zu Gesundheitssystemen haben.

Die CBM in Simbabwe

Der Schwerpunkt der Arbeit der CBM in Simbabwe liegt auf der Augengesundheit. Hierbei ist die 2016 eröffnete Kinderaugenklinik in Bulawayo, der zweitgrößten Stadt Simbabwes, beispielhaft. Seither wurden hier tausende Kinder behandelt! Dabei hat die Augenabteilung eine Leuchtturmfunktion: Sie ist die erste Kinderaugenklinik in einem Einzugsgebiet von 4,9 Millionen Menschen, davon 2,2 Millionen Kinder.

Damit auch Menschen abseits des Ballungszentrums eine augenmedizinische Versorgung erhalten, fahren Teams regelmäßig in ländliche Gebiete und nehmen Reihenuntersuchungen vor. Kinder, die eine Behandlung benötigen, erhalten eine Überweisung an die Kinderaugenklinik.

Hilfe in Notsituationen

In Katastrophenfällen, wie nach dem schweren Zyklon Idai, leistet die CBM Nothilfe. Dabei arbeiten wir eng mit Partnern vor Ort zusammen, damit Hilfe schnell bei den Schwächsten ankommt: behinderten Menschen.

Simbabwe im Überblick

Die simbabwische Hauptstadt Harare mit ihren Wolkenkratzern. © Pixabay
Nach der Unabhängigkeit von Großbritannien wurde die simbabwische Hauptstadt nach einem Häuptling der Shona benannt: Harare.
  • Fläche: 390.580 km² ¹
  • Einwohner: 15,1 Mio. (4)
  • Hauptstadt: Harare
  • Klima: größtenteils subtropisch¹
  • Sprachen: Englisch, Shona, Ndebele und weitere 13 Sprachen ethnischer Minderheiten¹
  • Religion: 87,5 Prozent Christen (davon 75 Prozent protestantisch), traditionelle afrikanische Religionen und eine muslimische Minderheit¹
  • Lebenserwartung: 62,7 Jahre² (Deutschland: 80,6²)
  • Kindersterblichkeit: 54 von 1.000³ (Deutschland: 3 von 1.000³)
  • Human Development Index: Platz 166 von 191²

Quellen:
¹Auswärtiges Amt; ²Human-Development-Index 2021/2022; ³Länderdaten der Weltbank 2020; (4) Länderdaten der Weltbank 2021