© Dorian D. Doerge/Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum/dpa

Gefährliche Kriebelmücke breitet sich immer mehr aus

Sie ist gerade einmal zwischen zwei und sechs Millimetern groß und kann großen Schaden anrichten: die Kriebelmücke. Ohne das für Mücken typische Summen erwischt sie ihr Opfer. Ein weiterer Unterschied: Statt zu stechen, beißt sie. Dies kann gravierende Folgen haben.

Poplation nimmt deutlich zu

Die Mücken lieben feucht-warmes Klima, was sie aufgrund des Klimawandels auch immer mehr hierzulande vorfinden – vor allem in Flussnähe. Je wärmer Umgebung und Gewässer sind, desto schneller entwickeln sich die Larven. Daher können sich innerhalb eines Jahres gleich mehrere Mückengenerationen entwickeln und so sich nicht nur zu lästigen, sondern mitunter gefährlichen Plagegeistern entwickeln.

Die Wunde Kriebelmücke ist deutlich größer als der Stich einer herkömmlichen Stechmücke. Die Stelle kann sich rötlich verfärben, stark anschwellen und einen starken Juckreiz hervorrufen (Symbolbild).

So erkennen SIe den Biss einer Kriebelmücke

Im Unterschied zur Stechmücke reißt die Kriebelmücke mit ihren Zähnen ein kleines Loch in die Haut und hinterlässt so eine Wunde. Diese kann anschwellen und sich rot färben. Bei einigen Menschen kann eine allergische Reaktion folgen. Besonders aufmerksam sollten Sie sein, wenn die Wunde stark anschwillt, heiß wird und Symptome wie Fieber, Schüttelfrost oder Kreislaufprobleme hinzukommen. Suchen Sie dann unbedingt einen Arzt auf oder rufen einen Krankenwagen!

Häufig entwickelt sich nach dem Biss ein starker Juckreiz, der bis zu mehreren Wochen anhalten kann. Der Juckreiz verleitet dazu, an der betroffenen Hautstelle zu kratzen. Als Folge können Bakterien in die Wunde gelangen und eine Infektion auslösen.

Was tun, wenn man gebissen wurde

Wenn Sie von einer Kriebelmücke gebissen worden sind, hilft am schnellsten: kühlen. Das geht am besten mit einem kühlenden Gel oder auch mit einer möglichst kortisonhaltigen Salbe. Als Hausmittel können Sie eine aufgeschnittene Zwiebel auf die Wunde legen. Deren ätherische Öle verschaffen ebenfalls Linderung. 

So schützen Sie sich vor dem Biss

Die gute Nachricht vorweg: Bei uns übertragen Kriebelmücken keine schlimmen Krankheiten. Um dem lästigen Juckreiz und der Gefahr einer Infektion vorzubeugen, können Sie dennoch einige schützende Maßnahmen ergreifen. Kriebelmücken können – anders als Stechmücken – nicht die Kleidung durchdringen. Das heißt, mit langen, luftigen Klamotten haben Sie einen guten Schutz. Mückensprays schützen ebenfalls und verhindern, dass Ihnen die lästigen Plagegeister zu nahekommen. Und nicht zuletzt: Die Mücken kommen nur im Freien vor. Wenn Sie sich besonders in der Dämmerung möglichst drinnen aufhalten, sind Sie vor den Bissen sicher.

Millionen Menschen von Flussblindheit bedroht

In vielen Ländern Afrikas und einigen Lateinamerikas hat die Kriebelmücke viel schlimmere Folgen für die Menschen als bei uns. Denn in armen Ländern mit tropisch-warmem Klima überträgt die Kriebelmücke einen Erreger, der zu unheilbarer Blindheit führen kann. Mehr als 99 Prozent der infizierten Menschen leben in Afrika. Weltweit sind 249,5 Millionen Menschen von der Krankheit bedroht, 1,15 Millionen haben bereits ihr Augenlicht verloren – so wie Familienvater Janvier aus der Demokratischen Republik Kongo.

Papa Janvier (Mitte) macht sich große Sorgen um die Zukunft seiner Kinder. Was soll aus ihnen werden, wenn sie das gleiche Schicksal erleiden wie er selbst?

Wird es seinen Kindern auch so ergehen? Noch haben sie sich nicht mit Flussblindheit infiziert. Trotzdem zerstört die Krankheit bereits jetzt ihr Leben. Statt mit den anderen Kindern zu spielen, kümmert sich zum Beispiel der neunjährige Jean um seinen Vater, führt ihn zur Toilette, bringt ihm zu trinken.

Wenig Zeit für Freunde und Schule

Seine Schwester Waza arbeitet jeden Tag schwer: "Ich gehe aufs Feld und pflanze Cassava. Dann sammle ich Feuerholz. Abends koche ich Essen für uns", erzählt das Mädchen. Das Trinkwasser schleppt die Elfjährige in Eimern vom Fluss heran. "Ich habe nur wenig Zeit, um Freunde zu treffen", sagt sie. Gern würde Waza wie die anderen Kinder auch samstags zur Schule gehen: "Aber da muss ich Wäsche waschen und putzen."

Ein Mann im roten T-Shirt legt einem Kind eine Tablette auf die hingestreckte Handfläche. © CBM
Jean (r.) und Martin vom CBM-Partnerprojekt verteilen Mectizan. Janvier (im rosa Hemd) ist dankbar, dass seine Kinder das Medikament bekommen, das sie vor Flussblindheit schützt.

Für Janvier ist es kaum zu ertragen, so hilflos zu sein, während seine Kinder ums Überleben kämpfen. "Früher habe ich sie versorgt. Seit ich blind bin, haben wir nur noch eine Mahlzeit am Tag." Und dann ist da die große Angst: Was passiert, wenn auch seine Kinder erblinden? Der kleine Jean kann schon aus einem anderen Grund auf einem Auge nichts mehr sehen.

Glücklich und dankbar

Eines Tages kommen Martin und Jean in den roten T-Shirts der Christoffel-Blindenmission (CBM) ins Dorf. Sie bringen das Medikament Mectizan, das vor Flussblindheit schützt. Da fällt Janvier ein Stein vom Herzen. "Ich bin extrem glücklich und dankbar", sagt der Familienvater überwältigt. Seine Kinder sind damit geschützt – für ein Jahr. Dann brauchen sie das Medikament erneut, um den Schutz aufrechtzuerhalten.

Die CBM kämpft gegen Flussblindheit

Die CBM setzt sich dafür ein, dass Menschen, die in Gefahrengebieten leben, das Medikament erhalten. Allein im Jahr 2024 konnten unsere Partnerprojekte mehr als 41 Millionen Menschen gegen Flussblindheit behandeln. Wenn alle Menschen in den gefährdeten Gebieten Mectizan erhalten, lässt sich Flussblindheit sogar ganz stoppen – für immer!

Und diese tollen Erfolge können wir nur dank Ihrer Unterstützung feiern. Denn Sie als AugenlichtRetterin und AugenlichtRetter tragen mit Ihrer dauerhaften Spenden dazu bei, dass wir Menschen vor Blindheit bewahren und ihnen so die Chance auf eine gute Zukunft ermöglichen können. Dafür danken wir Ihnen von Herzen!