Etwa zehnjähriger Junge mit zusammengekniffenen Augen. © CBM

Trachom – eine hochansteckende Krankheit

Trachom ist eine hochansteckende bakterielle Augeninfektion. Sie wird auch als "ägyptische Körnerkrankheit" bezeichnet und trifft vor allem arme Menschen in heißem Klima, wenn die hygienischen Verhältnisse extrem schlecht sind. Die Krankheit ist weltweit die häufigste Ursache für Erblindung durch eine Infektion. Dabei ist die Behandlung von Trachom so einfach!

Ein Mann untersucht mit Hilfe einer Handlampe die Augen eines Jungen, eine Frau schaut zu. © CBM
CBM-Projektmitarbeiter Esaaya Tikam untersucht die Augen des siebenjährigen Zorobabel aus Kamerun. Der Junge hat die Augenkrankheit Trachom. Und Angst. Wird er erblinden? Eine Lid-OP würde helfen. Doch wer soll sie bezahlen?

Ursachen von Trachom

Weltweit sind rund 125 Millionen Menschen von Trachom bedroht. Der Erreger wird durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Er gelangt z.B. über die Hände in die Augen. Insbesondere in tropischen Ländern übertragen auch Fliegen den Erreger, indem sie sich in die Lidwinkel setzen und die Augen infizieren.

Trachom: Symptome und Verlauf

Die bakterielle Infektion Trachom macht sich zunächst wie eine unspezifische Entzündung der Bindehaut durch tränende Augen und angeschwollene Lider bemerkbar. Dann führt die Erkrankung an der Innenseite des Augenlids zu grobkörnigen Gewebsveränderungen. Die Körner sind weißlich gefüllte Bläschen, sogenannte Follikel. Sie vergrößern sich, bis sie aufplatzen.

Ohne Behandlung droht Erblindung

Aus den geplatzten Follikeln entstehen Narben und die Lidinnenseite "schrumpft", bis sich die Wimpern nach innen ziehen und auf der Hornhaut scheuern. Es kommt zu Verletzungen, die sich infizieren und unter Narbenbildung abheilen. Durch die Narben schwindet das Sehvermögen. Erhalten Menschen dann keine Behandlung, drohen sie zu erblinden – unwiderruflich. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind 1,9 Millionen Menschen durch Trachom erblindet oder sehbehindert.

Trachom-Symptome rechtzeitig behandeln

Es ist wichtig, Betroffene rechtzeitig mit Antibiotika – und im Fall vernarbter Lider mit Augenlidoperationen – zu behandeln. Die CBM setzt zudem auf Aufklärungskampagnen in Entwicklungsländern, um die Hygienesituation zu verbessern. Denn Hände- und Gesichtwaschen sind wichtig, um Neuansteckungen zu vermeiden.

SAFE – mit diesen vier Maßnahmen lässt sich Trachom bekämpfen

  • Eine Frau im Operationskittel sitzt in einem OP-Saal und blickt durch ein Mikroskop-ähnliches Gerät.

    (S)urgery:
    Eine Augenlid-OP bewahrt bei Trachom vor dem Erblinden

  • (A)ntibiotics:
    Die Antibiotika-Verteilung stoppt Trachom-Infektionen

  • Ein Junge steht vor einem Kanister mit Zapfhahn aus dem Wasser fließt und wäscht sich das Gesicht.

    (F)ace Washing:
    Hygieneaufklärung beugt neuen Trachom-Erkrankungen vor

  • Eine afrikanische Frau steht an einer großen Pumpe, unter deren Öffnung mehrere Kanister stehen.

    (E)nvironment:
    Wasserversorgung erleichtert die Hygiene und verhindert Trachom

Schutz für die Ärmsten vor Trachom-Blindheit!

Im Kampf gegen Trachom haben wir schon viel erreicht: Zahlreiche Menschen wissen jetzt durch die Aufklärungsarbeit unserer Partner, wie sie sich vor der blindmachenden Augenkrankheit schützen können. Bei Verteil-Aktionen bekamen Männer, Frauen und Kinder heilende Antibiotika. Zigtausende Erkrankte wurden mit Augensalbe behandelt und Tausende Menschen an den Augenlidern operiert!

Noch immer stellt die Krankheit für viele Menschen dort eine große Gefahr dar. Deshalb muss unsere Arbeit weitergehen: mit Aufklärung, der Verteilung von Antibiotika und Lidoperationen.

Video: Kann die Blindheitsgefahr für Zorobabel gestoppt werden?

Kleiner Junge mit zugekniffenen Augen

An Trachom erkrankte Menschen wie Zorobabel aus Kamerun haben oft nur eine Chance: dass ihnen jemand Hilfe schickt! Dank CBM-Spenderinnen und -Spendern wird auch der Siebenjährige gefunden. "Der Junge hat Schmerzen. Aber wir können ihm helfen", sagt CBM-Projektmitarbeiter Esaaya Tikam, als er Zorobabel bei einem medizinischen Einsatz im entlegenen Dorf der Familie des Jungen untersucht. Denn Trachom kann mit einer kleinen OP am Auge geheilt werden – aber nur, wenn die Hilfe rechtzeitig kommt!

Bitte helfen Sie jetzt mit. Stoppen Sie Schmerzen und Blindheit!

 

In Afrika warten noch unzählige Menschen auf Hilfe

In Kamerun, der Demokratischen Republik Kongo, Äthiopien und im Südsudan grassiert die Augenkrankheit Trachom. Viele Menschen stehen in der Gefahr, daran zu erkranken oder sogar zu erblinden, darunter Kinder wie Zorobabel. Auch in anderen Ländern sind Menschen von der Krankheit bedroht. Dieser Schrecken muss aufhören!

Helfen Sie uns dabei, Trachom zu stoppen: Bewahren Sie Menschen in armen Regionen vor dem Erblinden durch Trachom!

  • Frau im weißen Kittel untersucht mit Taschenlampe die Augen eines Kindes
    9
    Spenden

    AugenlichtRetter

    Mit nur 9 Euro im Monat helfen Sie, Augenlicht zu retten oder Blindheit zu vermeiden.

  • Frau mit Augenverband hält ein Baby im Schoß
    20
    Spenden

    Trachom-Operation

    Bewahren Sie einen Menschen vor Blindheit! Spenden Sie eine Trachom-Operation.

  • Jeep, mit dem dank Spenden-Geschenk Ausseneinsatz Menschen in abgelegenen Gegenden erreicht werden.
    70
    Spenden

    Medizinischer Außeneinsatz

    Mit dieser Spende finanzieren Sie den Außeneinsatz eines Arztes oder einer Ärztin in einer Schule oder einem abgelegenen Dorf.

Malawi, Myanmar und Ghana haben den Kampf gegen Trachom gewonnen

Dass Ghana als erstes afrikanisches Land Trachom besiegt hat, ist ein Meilenstein und ein Grund zu feiern – nicht nur für Ghana, sondern für den gesamten Kontinent.

Dr. Babar Qureshi (CBM-Direktor für vernachlässigte Tropenkrankheiten)

Große Erfolge bei der Bekämpfung vermeidbarer Blindheit

Es ist eine der Nachrichten, auf die wir jahrelang gehofft und unermüdlich hingearbeitet haben – und die uns 2022 erreicht hat: Malawi ist trachomfrei! Was für ein Erfolg! Und was für eine Erleichterung für Familien, die hier in ständiger Angst vor der Ansteckung lebten. Das Erfolgsrezept heißt SAFE! Mit dem Gesundheitsministerium von Malawi und Partnerorganisationen haben wir die vier wichtigen SAFE-Maßnahmen über Jahre konsequent umgesetzt: Operationen (Surgery), Antibiotika-Verteilung, Hygieneschulungen (Face washing), Wasserversorgung (Environment).

2020 war schon in Myanmar die Eliminierung von Trachom gelungen! Seit den achtziger Jahren hatte die CBM an der Seite der Regierung des südostasiatischen Landes und der WHO gekämpft, um die Infektionsketten zu durchbrechen.

2018 hat die WHO die Ausrottung der Augeninfektion Trachom in Ghana bestätigt. Die CBM war dort mit ihrem lokalen Partner seit 1995 an der Bekämpfung von Trachom beteiligt. Sie ermöglichte dutzende Außeneinsätze in entlegenen Landesteilen, um die Bevölkerung über wichtige Hygienemaßnahmen zu informieren und Operationen durchzuführen. Des Weiteren schulte die CBM Fachkräfte und war an einer Studie zur Massenverteilung von Antibiotika beteiligt – bis heute eine zentrale Maßnahme im weltweiten Kampf gegen Trachom.

Mithilfe der CBM wurden 2022 mehr als 4,6 Millionen Menschen mit Medikamenten zur Trachom-
Behandlung versorgt und über 16.000 Augenlidoperationen durchgeführt.