"Mit dem CBM-Stipendium erfüllt sich mein Traum, den Menschen in meiner Heimat zu helfen"

Dank Ihrer Unterstützung, liebe Mentorinnen und Mentoren, werden Fachkräfte wie Dr. Peter Yekka für afrikanische Länder ausgebildet, in denen sie so dringend gebraucht werden. Der Augenarzt berichtet im Video darüber, was ihn antreibt.

Stipendiat Dr. Peter Yekka stellt sich vor

Das folgende Interview mit Dr. Yekka ist auf Englisch. Falls Sie deutsche Untertitel benötigen, können Sie diese ganz einfach aktivieren: Einfach rechts unter dem Video auf das „Untertitel“-Symbol klicken (das vierte Symbol von rechts). Viel Spaß beim Anschauen!

Guten Abend, Dr. Yekka. Würden Sie sich kurz vorstellen?

Guten Abend CBM, mein Name ist Dr. Peter Yekka. Ich komme aus Uganda, genauer gesagt aus der nördlichen Region West-Nile. Ich bin 44 Jahre alt, verheiratet und habe fünf Kinder – drei Mädchen und zwei Jungen.

Was hat sie dazu bewogen, Augenarzt zu werden?

Ich habe während meiner Ausbildung großartige Menschen getroffen, die in ihrer Funktion als Augenärzte tolle Arbeit leisten. Ich hatte die Gelegenheit, mit einem von ihnen zusammenzuarbeiten: mit Dr. Keith Waddell. Er lebt seit über 45 Jahren in Uganda und ich habe bei ihm nach meinem Abitur gelernt. In jener Zeit war es mir noch nicht möglich, das Studium in meiner Wunsch-Fachrichtung Medizin zu beginnen. Also habe ich insgesamt zwei Jahre lang bei ihm gearbeitet.

Gemeinsam durchquerten wir fast ganz Uganda, reisten nach Karamoja im Osten, in den Westen, Norden – und bis nach Kisoro im Süden. Während dieser Zeit habe ich echtes Interesse daran entwickelt, mit großen Persönlichkeiten zusammenzuarbeiten und ein Stück weit die Welt zu retten, jedenfalls in Uganda. Das Land ist in vielerlei Hinsicht benachteiligt und beheimatet viele Menschen mit vermeidbaren Augenkrankheiten.

Später kam eine weitere Motivation hinzu, Augenarzt zu werden. Sie beruht auf meiner Entwicklung als Allgemeinmediziner mit Schwerpunkt Chirurgie: Augenheilkunde gehört zur hochqualifizierten und anspruchsvollen Chirurgie, denn der Umgang mit dem Auge erfordert viel Konzentration, Fachkompetenz und Geschick. Ich bin davon überzeugt, dass ich mich für dieses Aufgabenfeld gut eigne und somit einen wichtigen Beitrag in der Augenheilkunde leisten kann.

Der Bedarf in meinem Land ist groß, denn schauen wir uns einmal an, wie viele Augenärzte hier arbeiten: Es dürften rund 44 sein. Davon kommen nur vier aus der nördlichen Region, also aus meiner Heimat. Und die meisten dieser Ärztinnen und Ärzte arbeiten nicht einmal dort, sondern in den städtischen Gebieten. Das bedeutet, dass zum Beispiel meine Heimatregion immer noch unterversorgt ist. Das motiviert mich, täglich meine Arbeit zu tun. Nur so kann ich etwas verändern.

Was gefällt Ihnen am meisten an Ihrem Beruf?

Am meisten genieße ich die Freude der Patientinnen und Patienten, die seit vielen Jahren blind sind: Wenn ich einen Tag nach ihrer Augen-Operation den Verband abnehme, und sie Dinge sagen wie: "Ich kann meine Frau sehen, ich kann die Welt wieder sehen!" Das gibt mir wirklich das Gefühl, dass es gut ist, zu jenen zu gehören, die handeln, dienen und Menschen das Augenlicht schenken.

Es ist wie eine Fortsetzung von Gottes Werk; eine Fortsetzung der Wunder, die Jesus bewirkt hat: Blinde wieder sehen zu lassen. Einen Katarakt zu entfernen, so dass jemand wieder sehen kann, ist wirklich etwas, von dem ich Teil sein möchte. Das schenkt mir große Zufriedenheit.

Wie haben Sie vom Stipendiaten-Programm der Christoffel-Blindenmission (CBM) erfahren?

Das erste Mal darauf aufmerksam wurde ich durch meine Zusammenarbeit mit Dr. Keith: Auch er wurde seinerzeit unterstützt durch die CBM und das Uganda Eye Project (UPMB). Von ihm hörte ich also, dass die CBM Stipendien für Ärzte anbietet, die sich auf Augenheilkunde spezialisieren wollen.

Dr. Keith ermutigte mich, mich zu bewerben und betonte mehrfach, dass die CBM in der Lage sei, Mediziner wie mich zu unterstützen. Später, als sich bei mir mehr und mehr der Wunsch herauskristallisierte, wirklich Augenarzt zu werden, ermutigte mich auch unser Direktor, mich auf ein Stipendium der CBM zu bewerben. Er meinte ich hätte gute Chancen.

Und tatsächlich: Ich schickte die Unterlagen ab und man nahm mich ins Programm auf. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar.

Was ermöglicht Ihnen das Stipendium?

Es hat mich schon unheimlich weit gebracht; ohne wäre ich niemals so weit gekommen: Wie ich bereits zu Beginn erwähnte, bin ich ein Familienmensch. Ich habe nicht nur eigene Kinder. Zusätzlich habe ich acht Geschwister, um die ich mich kümmern muss, denn mein Vater ist gestorben. Mein älterer Bruder hat ebenfalls Kinder hinterlassen. All diese Familienmitglieder brauchen meine Aufmerksamkeit.

Ohne die Unterstützung des Stipendiums wäre ich nicht in der Lage, weiter zu studieren. Diese außergewöhnliche Hilfe ermöglicht es mir, mich zu organisieren und mich auf meine Ausbildung zu konzentrieren.

Was möchten Sie den Menschen sagen, die solche Stipendien ermöglichen?

All den Unterstützerinnen und Unterstützern möchte ich sagen, dass wir und ich persönlich Ihnen sehr dankbar bin. So ein Stipendium ist bei Weitem nichts, das man als selbstverständlich erachten könnte. Zugleich wäre vielen Kolleginnen und Kollegen die Fachausbildung ohne das Förderprogramm gar nicht möglich.  

Das wurde erst wieder vor kurzem bei einem Treffen ehemaliger Stipendiatinnen und Stipendiaten in Mombasa deutlich: Hier hat man deutlich gespürt, welche Auswirkungen die Unterstützung der CBM für den Gesundheitssektor in Süd- und Zentralafrika hat.

Und ich möchte all jene, die nicht aus eigener Kraft Augenarzt werden können; die wenigen, die sich überhaupt für dieses Fachgebiet entschieden haben, noch einmal ermutigen, sich ebenfalls für das Stipendium zu bewerben.

Alles in allem möchte ich den vielen Unterstützerinnen und Unterstützern der CBM meine Dankbarkeit und Anerkennung aussprechen. Mit dem Stipendium erfüllt sich mein Traum, den Menschen in meiner Heimat zu helfen.

Deswegen möchte ich Sie bitten: Vergeben Sie auch in Zukunft Stipendien. Die Zahl der Patientinnen und Patienten nimmt weiter zu und das medizinische Fachpersonal reicht bei Weitem nicht aus. Ich bete zu Gott, dass er die Förderinnen und Förderer weiterhin mit Geld segnet und ihnen dazu verhilft, sogar mehr Stipendiatinnen und Stipendiaten in das Programm aufzunehmen.

Ich danke Ihnen sehr und weiß schon jetzt: Ich werde der CBM immer treu bleiben.

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