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Graue-Star-Behandlung einst und heute

Die Graue-Star-Operation gehört zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen! Allein in CBM-geförderten Kliniken unterziehen sich jährlich weltweit hunderttausende Patienten mit Grauem Star (Katarakt) einer Operation: damit sie ihr Augenlicht zurück- oder neu erhalten. Für uns heute eine Selbstverständlichkeit, der eine Jahrtausende alte Geschichte der Medizin vorausgeht.

Wenn jemand weiße Flecken in den Augen hat, soll man die Augen mit der Galle bestreichen; so wird er geheilt.

Erzengel Raphael

Achtung! Das ist kein Rat der CBM, sondern der biblischen Legende nach eine Empfehlung des Erzengels Raphael an Tobias, der auf diese Weise seinem erblindeten Vater das Augenlicht zurückgibt. So jedenfalls erzählt uns die Bibel im apokryphen Buch Tobias von der Heilung. Das war etwa im 7. Jahrhundert vor Christus und sollte auf gar keinen Fall nachgeahmt werden!

Wasser im Auge?

Lange vor der Tobias-Erzählung wurden schon operative Methoden entwickelt. Erste Zeugnisse einer chirurgischen Behandlung des Grauen Stars gibt es um 1800 v. Chr. In einer Gesetzessammlung des antiken Babylon heißt es: "Wenn ein Arzt einer freien Person mit dem Operationsmesser den ,nakaptu' (gemeint ist vermutlich die Hornhaut) öffnet und das Auge heilt, so soll er zehn Silberschekel erhalten." Auch Augenheilkundige der alten Griechen, Römer und Araber befassten sich mit dem Grauen Star bzw. der Katarakt. Von deren Kenntnissen hat die Medizin jedoch nur den griechischen Begriff Katarakt übernommen, was eigentlich "Wasserfall" heißt. Die damit verbundene Vorstellung allerdings, dass Wasser vom Gehirn ins Auge fließt und dadurch Blindheit verursacht, hielt späterer Wissenschaft nicht stand. Denn erst seit der Neuzeit weiß man, dass es sich beim Grauen Star um eine Trübung der Augenlinse handelt.

Mittelalterliche Abbildung: Eine Person sticht einer anderen einen spitzen Gegenstand ins Auge. © The Britsh Library
Im Mittelalter halfen sogenannte "Starstecher", Heilkundige, Menschen mit Grauem Star. Die Behandlung war drastisch: Mit einem spitzen Gegenstand wurde ohne Betäubung die getrübte Linse in den Glaskörper gedrückt.

Die "Starstecher"

Die antiken Kenntnisse der Augenheilkunde erweiterten sich im 12. und 13. Jahrhundert durch arabische Augenärzte. Viel populärer waren jedoch im Mittelalter die "Starstecher". Sie reisten von Stadt zu Stadt und "heilten" blinde Menschen, indem sie – ohne Narkose – die getrübte Linse in den Glaskörper des Auges hinabdrückten. Weil sie dabei die Hornhaut mit einer Nadel durchstachen, kamen sie zu ihrem Namen. Wenn danach allerdings Komplikationen auftraten, zum Beispiel durch Entzündungen, konnte man zu jener Zeit nicht mehr helfen.

Moderne Katarakt-Chirurgie

Im 17. und 18. Jahrhundert kam die Medizin entscheidende Schritte voran. Der Franzose Jaques Daviel – er gilt als Vater der modernen Kataraktchirurgie – operierte am 8. April 1745 zum ersten Mal den Grauen Star, indem er die getrübte Linse entfernte. Mit diesem Verfahren erzielte er beachtliche Erfolge. Es wurde in den 200 Jahren danach immer weiterentwickelt und war noch bis in die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts die am weitesten verbreitete Methode. Mit relativ geringem Aufwand wurde die getrübte Linse operativ entnommen und ihre Funktion durch eine "Starbrille" ersetzt.

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Bei einer Grauen-Star-Operation wird die trübe Linse entfernt und an ihrer Stelle eine klare Kunststofflinse implantiert.

Intraokulare Linsen verbessern Sehschärfe

Damit die Patienten nach einer Linsenentfernung keine dicke Starbrille mehr brauchen, kommen heute Kunststofflinsen zur Verwendung, sogenannte intraokulare Linsen. Diese werden bei der Operation anstelle der getrübten Linse direkt ins Auge implantiert. Damit wird eine noch bessere Sehschärfe erreicht und die dicke Starbrille, ohne die Graue-Star-Patienten nur sehr verschwommen sehen konnten, unnötig gemacht. Allerdings erfordert das besonders geschulte Ärzte, macht teure Operationsmikroskope notwendig – und beim Auftreten von Komplikationen wird der Einsatz der Lasertechnik nötig.

15 Millionen CBM-geförderte Graue-Star-Operationen

Seit den 60er Jahren widmet sich die Christoffel-Blindenmission verstärkt der medizinischen Arbeit. Denn wo Heilung geschehen kann, soll sie auch ermöglicht werden. So operierte Dr. Harper 1966 den ersten Katarakt-Patienten im Auftrag der CBM in Kabul/Afghanistan. 2010 wurde in den weltweit CBM-geförderten Projekten die 10-millionste Graue-Star-Operation vorgenommen, 2020 die 15-millionste.

Helfen Sie Menschen mit Sehbehinderungen in Entwicklungsländern

Mit einer Grauen-Star-Operation schenken Sie Augenlicht!

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