Landschaft mit grünen Hügeln und Bergen

Gedanken zur Jahreslosung 2026

Alles wird neu – von CBM-Aufsichtsratsmitglied Dr. Rainhard Koch

Gott spricht: Siehe, ich mache alles neu.*
Off. 21,5 (Die Bibel, Neues Testament, Offenbarung des Johannes, Kapitel 21, Vers 5)

Die Jahreslosung für 2026 finden wir im vorletzten Kapitel der Bibel. Eine gewaltige Szenerie wird da beschrieben: Der Seher Johannes sieht einen neuen Himmel und eine neue Erde. Aus dem Himmel schwebt eine ganze Stadt herunter.

Gott zieht um!

Gott zieht vom Himmel auf die Erde und kümmert sich nun persönlich um alle, die traurig sind, die leiden, die arm oder krank sind. Endlich wird Wirklichkeit, was sich als Hoffnung wie ein roter Faden durch die gesamte Bibel zieht: eine Gesellschaft, in der es den Menschen gut geht, in der es keine Ungerechtigkeiten und kein Leid gibt, weil Gott persönlich dafür sorgt. Was für eine Perspektive, jetzt wird wirklich alles neu!

Jesus legt das Fundament

Die Vision des Sehers greift auf, was Jesus über das kommende Gottesreich verkündigt hat. Auch er verspricht etwas gänzlich Neues: In Gottes Reich werden die Armen zum Leben genug haben, die Trauernden werden getröstet und die Friedfertigen werden das Land besitzen. Um deutlich zu machen, dass dieses neue Gottesreich schon jetzt angebrochen ist, heilt Jesus Kranke und schenkt ihnen neues Leben. In kleinen Geschichten erzählt er, wie es in dieser neuen Welt zugehen wird und wie wir daran teilhaben können.

Großartiges erwartet uns

Eines ist ihm sehr wichtig: Wir müssen uns beherzt und mutig auf diese großartige neue Wirklichkeit einlassen. Wir dürfen sie nicht verpassen. Und es lohnt sich, dafür etwas zu riskieren. In Jesu Geschichten setzt einer sein ganzes Vermögen ein, um eine einzige Perle zu ergattern. Ein anderer wendet all sein Geld auf, um einen Acker zu kaufen, in dem er einen Schatz gefunden hatte. Die beiden haben erkannt: Die Gelegenheit ist jetzt einmalig. Wie diese zwei sollen auch wir mit dem Gottesreich umgehen, denn uns erwartet etwas Großartiges, das jeden Einsatz wert ist.

Wir wirken mit

Sich auf diese neue Wirklichkeit des Gottesreiches einzulassen, heißt für Jesus, schon jetzt nach diesen neuen Maßstäben zu leben. Denn: Noch ist Gott nicht umgezogen. Es ist darum an uns, dafür zu sorgen, dass kranke Menschen gesund werden, dass arme Menschen versorgt sind und dass der Ungerechtigkeit Einhalt geboten wird. Wer so handelt, ist in den Augen Jesu klug und kein Phantast oder Träumer. Er steht auf festem Grund wie ein Haus, das auf einem Felsen gebaut ist und Sturm und Regen standhält.

Gott macht alles neu

"Siehe, ich mache alles neu." – Das ist die Zusage für eine neue Welt, in der Gott mitten unter uns Menschen lebt und sich persönlich um das Leid der Menschen kümmert. Das ist aber auch eine Aufforderung, schon jetzt nach den Maßstäben Gottes so zu handeln, wie Jesus es gelehrt hat.

*Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart; Quelle für die Jahreslosung: "Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen (ÖAB)", Caroline-Michaelis-Str. 1, 10115 Berlin

Zum Autor

Porträt eines Mannes
Dr. Rainhard Koch

Herr Dr. Koch, Sie sind Mitglied im Aufsichtsrat der CBM. Bitte stellen Sie sich unseren Leserinnen und Lesern kurz vor!

Ich bin Mikrobiologe und habe lange in der angewandten Forschung gearbeitet. Seit 2014 bin ich Mitglied der CBM und habe zunächst im Fundraisingausschuss mitgearbeitet. Seit 2023 darf ich die Arbeit der CBM als Mitglied des Aufsichtsrats unterstützen. Bei meinen Reisen in Länder des Globalen Südens ist mir die Arbeit der CBM immer wieder begegnet. Das hat mich von der Qualität und Sinnhaftigkeit der Arbeit überzeugt.

Was verbindet Sie mit der christlichen Ausrichtung der CBM?

Als gläubiger Mensch teile ich die christlichen Werte der CBM. Ich möchte gerne daran mitwirken, dass die ethischen Werte Jesu, die er in seiner Lehre vom Reich Gottes verkündigt hat, konkret Gestalt gewinnen. 

Was unternehmen Sie in Ihrer Freizeit?

In meiner Freizeit mache ich gern Musik (a capella Gesang in einem Männerquintett) und arbeite ehrenamtlich in der Baptistengemeinde Berlin-Steglitz mit. In unserer Gemeinde leite ich einen theologischen Gesprächskreis und bringe mich bei der musikalischen Umrahmung der Gottesdienste ein.

Wer wählt eigentlich die Jahreslosung?

Die "Jahreslosung" ist ein Bibelvers, der Christinnen und Christen im deutschsprachigen Raum ein stärkender Begleiter durch das Jahr sein kann. Ganz anders als der Name vermuten lässt, wählt ihr Herausgeber, die "Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen" (ÖAG), sie nicht per Los! 

Jedes der 23 ÖAG-Mitglieder (u.a. Katholisches Bibelwerk und CVJM-Gesamtverband) schlägt Verse aus dem für das Jahr gültigen Bibelleseplan vor. In einem Diskussions- und Wahlverfahren wird dann die Jahreslosung bestimmt: und das schon drei Jahre im Voraus! – "Erfunden" hat die Jahreslosung der schwäbische Pfarrer und Dichter Otto Riethmüller 1930. Er wollte den markigen NS-Schlagworten etwas entgegensetzen.