© CBM/argum/Einberger

Wasser als Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung

Fließendes Wasser ohne Verunreinigungen und Keime ist für uns in Deutschland eine Selbstverständlichkeit. Weltweit stellt es jedoch eines der größten Probleme unserer Zeit dar: Fast jeder dritte Mensch hat keinen Zugang zu sicherem Wasser. Obwohl dies ein Menschenrecht ist, fehlt die Handlungsbereitschaft der Politik.

Der Dreiklang Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (kurz: WASH) zählt zu den wichtigsten Grundbedürfnissen. Wir benötigen Wasser zum Trinken, Kochen, Waschen oder Verrichten einer hygienischen Notdurft. Fehlt dieser Zugang, drohen gravierende Folgen: Krankheiten verbreiten sich rasant, Unterernährung und Kindersterblichkeit steigen an und die Umwelt wird kontaminiert. Starke Argumente und internationale Rahmenwerke gibt es genug, doch die Umsetzung schließt Menschen in vulnerablen Kontexten, z.B. Menschen mit Behinderungen im Globalen Süden, oftmals nicht mit ein.

Internationale Rahmenwerke für eine gerechte Wasserversorgung

  • UN-Resolution:
    Der Zugang zu sauberem Wasser und sicherer Sanitärversorgung ist ein Menschenrecht.

  • Symbol des UN-Entwicklungsziel "Sauberes Wasser": Tropfen in einem Becher und ein nach unten zeigender Pfeil.

    Agenda 2030:
    Bis 2030 sollen alle Menschen weltweit einen gerechten Zugang zu Wasser, Sanitär & Hygiene haben.

  • UN-Behindertenrechtskonvention:
    Menschen mit Behinderungen müssen gleichberechtigten Zugang zu sauberem Wasser haben.

Wasser und Sanitär sind Menschenrechte!

© CBM/argum/Einberger
Der Zugang zu sauberem Wasser und Sanitäreinrichtungen ist ein Menschenrecht. Doch weltweit gibt es zahlreiche Menschen, denen dieses Recht nicht zuteil wird - dazu zählen insbesondere auch Menschen mit Behinderungen in den Ländern des globalen Südens. Diese tiefgreifende soziale Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen muss schleunigst beendet werden!

UN-Resolution:

Die Vereinten Nationen (UN) haben den Zugang zu Wasser und Sanitärversorgung bereits seit vielen Jahren zu Menschenrechten erklärt. Alle Mitgliedsstaaten sind dazu aufgefordert, die Umsetzung zu garantieren:

  • Das Recht auf Wasser berechtigt jeden, Zugang zu ausreichendem, sicherem, akzeptablem, physisch zugänglichem und erschwinglichem Wasser für den persönlichen und häuslichen Gebrauch zu haben.
  • Das Recht auf Sanitärversorgung berechtigt jeden, in allen Lebensbereichen Zugang zu sanitären Einrichtungen zu haben, die sicher, hygienisch, geschützt sowie sozial und kulturell akzeptabel sind und die Privatsphäre und Würde gewährleisten.

 

Die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK)

Die UN-BRK ist in Deutschland seit 2009 in Kraft. Sie führt aus, wie die allgemeinen Menschenrechte für Menschen mit Behinderungen zu gewährleisten sind. Dazu zählt auch der in Artikel 28 erwähnte gleichberechtigte Zugang zur Versorgung mit sauberem Wasser.

Die Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung

Die Agenda 2030 gilt erst dann als erfolgreich, wenn alle Ziele für alle Menschen erreicht wurden. Ein Drittel der Zeit bis zur Zielerreichung ist bereits vergangen. Wenn es in diesem Tempo weitergeht, wird kaum ein Land die Nachhaltigkeitsziele erfüllen. Das ist nicht akzeptabel!

Mira Ballmaier, Referentin für Politische Arbeit bei der CBM

2015 haben die Vereinten Nationen (UN) mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung ein weiteres großes Rahmenwerk verabschiedet. Die Agenda will die Welt so verändern, dass ein sozial gerechtes, ökologisch verträgliches und wirtschaftlich leistungsstarkes Miteinander möglich ist.

Die Agenda 2030 gilt erst dann als erfolgreich, wenn niemand mehr in globalen Entwicklungs­prozessen zurückgelassen wird („Leave no one be­hind”-Prinzip). Struk­turell benachteiligte Minderheiten wie etwa Men­schen mit Behinderungen sollen als Erste erreicht werden.

Im Zentrum der Agenda stehen die 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs). Ziel von SDG 6 ist es, allen Menschen bis 2030 gerechten Zugang zu einwandfreiem und bezahlbarem Trinkwasser sowie den Zugang zu Sanitärversorgung und Hygiene zu ermöglichen.

CBM fordert beschleunigte Umsetzung!

Deutschland hat sich zur Wahrung der Menschenrechte und Umsetzung der internationalen Rahmenwerke verpflichtet. Doch nach wie vor leben weltweit zahlreiche Menschen ohne Zugang zu Wasser und Sanitäranlagen. Die CBM fordert daher alle demokratischen Parteien in Deutschland auf, sich auf ein einfaches Wahlversprechen für die zukünftige Bundesregierung zu einigen: Weltweit müssen ALLE Menschen Zugang zu Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene erhalten - auch Menschen mit Behinderungen. Denn jeder Mensch hat eine saubere, gesunde und faire Zukunft verdient!

  • Ein Junge steht lachend vor einer Wanne mit Wasser und taucht die Arme ins Wasser.

    Wir fordern: Sauberes Wasser zum Trinken und Waschen für ALLE!

  • Drei Kinder waschen sich die Hände.

    Wir fordern: Wasser & Hygiene zum Schutz vor Krankheiten für ALLE!

  • Ein Mann im Rollstuhl wäscht sich die Hände.

    Wir fordern: Barrierefreie und sichere Sanitärversorgung für ALLE!