Aufnahme des Kilimandscharo in Tansania © CBM/Hayduk

Die CBM in Tansania

Traumstrände am Indischen Ozean, die schneebedeckten Berggipfel des Kilimandscharo, die großen Seen und der weltberühmte Serengeti-Nationalpark – auf den ersten Blick gleicht Tansania einem Sehnsuchtsort. Und dennoch: Die Schönheit des ostafrikanischen Landes täuscht nicht darüber hinweg, dass Tansania eines der ärmsten Länder Afrikas ist.

Armut beherrscht den Alltag

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Armut ist in Tansania allgegenwärtig: Für knapp die Hälfte der Einwohner muss 1,90 US-Dollar pro Tag zum Leben ausreichen.

Denn knapp die Hälfte der Bevölkerung lebt täglich von weniger als 1,90 US-Dollar. Über 30 Prozent der Menschen sind unterernährt. Und fast die Hälfte der Bevölkerung hat nur unzureichenden Zugang zu sauberem Wasser.

30 Jahre wirtschaftlicher Abschwung hinterlassen Spuren

Die Gründe für den geringen Entwicklungsstand liegen unter anderem darin, dass die Phase des sogenannten afrikanischen Sozialismus, die mit der Unabhängigkeit von Großbritannien zu Beginn der 1960er Jahre einsetzte, für wirtschaftlichen Abschwung sorgte, der bis heute nachwirkt.

Anstrengungen reichen nicht aus

Obwohl es der tansanischen Regierung seit dem Ende des sozialistischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems in den 1990er Jahren gelang, die Wirtschaft anzukurbeln, reichen die Bemühungen bei weitem nicht aus, um die Armut effektiv zu bekämpfen. Dies gilt insbesondere für die Landbevölkerung, die fast 70 Prozent der gesamten Bevölkerung ausmacht.

Moderne Augenarbeit für arme Menschen

Gerade arme Menschen in ländlichen Gebieten haben einen erschwerten Zugang zum Gesundheitssystem. Dabei stehen besonders sie in der Gefahr, eine Behinderung zu entwickeln. Mehr als drei Millionen Menschen in Tansania haben eine Behinderung, viele aufgrund von Augenerkrankungen. In Tansania zählen Augenleiden zu den zehn häufigsten Krankheitsursachen.

Hilfe für acht Millionen Menschen

Um den vielen Menschen mit Augenerkrankungen zu helfen, unterstützt die CBM bereits seit 1971 die Augenabteilung des "Kilimanjaro Christian Medical Centre" (KCMC) in Moshi, im Norden Tansanias. Heute leistet sie umfassende und moderne Augengesundheitsdienste für ein Einzugsgebiet mit acht Millionen Menschen.

Mehr Außeneinsätze und mobile Operationen

Um in Zukunft noch mehr Menschen erreichen zu können, setzt die Augenabteilung des KCMC verstärkt auf Außeneinsätze in abgeschiedene Dörfer, um möglichst viele Menschen mit Augenerkrankungen ausfindig zu machen. Zudem soll es künftig auch mobile Operationen in Partnerkrankenhäusern geben.

Tansania im Überblick

Die tansanische Hauptstadt Daressalam. Im Hintergrund die Skyline mit modernen Wolkenkratzern, im Vordergrund einfache kleine Hütten. © Iris Bothe
Moderne Wolkenkratzer und ärmliche Hütten: Der tansanische Regierungssitz Daressalam ist eine Stadt voller Gegensätze.
  • Fläche: 947.300 km² ¹
  • Einwohner: 56,3 Mio.²
  • Hauptstadt: nominell Dodoma, faktischer Regierungssitz und Wirtschaftszentrum Daressalam
  • Klima: wechselfeuchtes Tropenklima mit ausgeprägten Trocken- und Regenzeiten¹
  • Sprachen: Amtssprache Kisuaheli, Bildungs- und Verkehrssprache Englisch¹
  • Religion: 40 Prozent Muslime, 40 Prozent Christen, 20 Prozent Anhänger traditioneller afrikanischer Religionen¹
  • Lebenserwartung: 66,3 Jahre³ (DEU: 81,2)
  • Kindersterblichkeit: 40,3 von 1.000³ (DEU: 3,7 von 1.000)
  • Human Development Index: Platz 154 von 189³

Quellen:
¹Auswärtiges Amt; ²BMZ; ³Human Development Index