In einem Klassenzimmer testet ein Mann das Sehvermögen eines Kindes in Schuluniform. © CBM/Hayduk

Die CBM in Tansania

Mit einer Schule für blinde Kinder in den Usambara-Bergen fing die CBM-Geschichte in Tansania an: 1967 startete die CBM mit einem lokalen Partner und ihren Spenderinnen ihr Engagement in dem ostafrikanischen Land! Heute liegt der Schwerpunkt der Arbeit auf Augengesundheit für alle, Rehabilitation und Existenzsicherung.

Langjährige Zusammenarbeit mit lokalen Partnern

Eine afrikanische Frau mit Kopftuch und Augenverband hält den Daumen hoch. © CBM/argum/Einberger
2010: Die 10-millionste CBM-geförderte Operation hat Joyce Kaaya wieder sehend gemacht. CBM-Augenarzt Dr. Heiko Philippin hat sie im KCMC-Krankenhaus erfolgreich operiert.

Die Christoffel-Blindenmission (CBM) hat mit Tansania schon eine lange Geschichte: Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist sie mit lokalen Partnern (darunter Verbände von Menschen mit Behinderungen, Kirchen, das Gesundheitsministerium) in Programmen für und mit Menschen mit Behinderungen engagiert.

Sie entsandte Fachleute wie Augenärzte, Pädagogen, Ergotherapeuten, orthopädische Chirurgen und Physiotherapeuten. Darunter war der britische Augenarzt Dr. Joseph Taylor, der z.B. mit seinen Erfahrungen mit lokal produzierten Augentropfen schon in den 70er und 80er Jahren ein Wegbereiter für "Augengesundheit für alle" war. Die von ihm mitentwickelte WHO-Broschüre "The local small scale preparation of eye drops" half Kliniken in armen Regionen, selbst dringend benötigte Augentropfen kostengünstig herzustellen.

Die Arbeitsbereiche sind bis heute die inklusive augenmedizinische Gesundheitsversorgung, Rehabilitation, anwaltschaftliche Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung, inklusive Bildung und Existenzsicherung für Menschen mit Behinderung, für ihre Familien und Gemeinden in den ärmsten Regionen des Landes.

Rund 80 Projekte (ohne die Covid-Projekte) wurden dabei im Verlauf der Jahrzehnte gefördert, darunter mehr als 30 augenmedizinische. Die weiteren verteilen sich vor allem auf Gemeindenahe Rehabilitationsarbeit und Schulen. Sogar Waisenheime zählten dazu und Hilfe für Menschen, die an Lepra erkrankt waren.

Noch heute sind arme Menschen in ländlichen Gebieten nicht ausreichend medizinisch versorgt. Deshalb sind sie weiterhin sehr gefährdet, eine Behinderung zu entwickeln: Schätzungen zufolge haben mehr als drei Millionen Menschen in Tansania eine Behinderung, viele aufgrund von Augenerkrankungen. Dabei zählen Augenleiden zu den zehn häufigsten Krankheitsursachen! Umso wichtiger ist es, dass die CBM mit ihren Partnern weiterhin die Augengesundheitsversorgung im Land stärkt, damit alle Menschen erreicht werden.

Innovative KCMC-Augenklinik seit mehr als 50 Jahren

Mann in OP-Kleidung und Frau mit Augenverband © CBM/Hayduk
Wieviele Graue-Star-Patienten Fidea in ihrem Leben gesehen hat, das weiß sie selbst nicht. Unzählige! Aber eines ist sicher: Als dieses Foto 2018 entstand, war sie schon 45 Jahre Augenkrankenschwester im CBM-geförderten KCMC-Krankenhaus in Moshi, Tansania.

Das größte CBM-geförderte augenmedizinische Projekt in Tansania ist bis heute die Augenklinik des "Kilimandjaro Christian Medical Centres" (KCMC) in Moshi am Fuß des Kilimandscharo.

Für die Entwicklung der Augenarbeit der CBM in Tansania und ganz Afrika hat es schon immer eine tragende Rolle gespielt: Der Augenarzt und CBM-Fachberater Dr. Joseph Taylor, ein Pionier der Augenmedizin in Afrika, begann 1971 mit dem Aufbau der Augenabteilung.

Hier wurden auch die ersten Kataraktchirurgen Tansanias ausgebildet, was  die effektive Augenarbeit in ländlichen Gebieten erst möglich gemacht hat. Die erste Produktionsstätte von Augentropfen, die erste optische Werkstatt zur Herstellung von Brillen und Hilfsmitteln für Menschen mit Sehbehinderung und die erste Augenabteilung, die Kinder mit Augenkrankheiten operieren konnte: Das KCMC und seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben bei der Bekämpfung von vermeidbarer Blindheit in Tansania Großes geleistet – und tun es bis heute.

In den 90er Jahren war der Aufbau des CCBRT-Programms (Comprehensive Community Based Rehabilitation in Tanzania) mit seinen gemeindenahen Rehabilitationsdiensten und des "Disability Hospitals" ein Meilenstein des CBM-Engagements in Tansania. Die Dienste des Hospitals sind bis heute ein großer Fortschritt bei der Versorgung und Stärkung von Menschen mit Körperbehinderung.

Unsere Partnerprojekte in Tansania 2023

Ein kleines Mädchen sitzt in einem Rollstuh vor Regalen voller Bücher. © CBM/CST
Loveness (12) hat eine Körperbehinderung und musste bis vor Kurzem noch ohne Rollstuhl auskommen. Jetzt blüht sie auf, denn der CBM-Partner "Child Support Tanzania" sorgte dafür, dass sie die Schule besuchen kann.

Partner: Good Samaritan Foundation of Tanzania
Kilimanjaro Christian Medical Centre (KCMC)
In der Augenabteilung des KCMC-Krankenhauses werden die Augenpatientinnen und -patienten umfassend versorgt. Das ebenso von der CBM geförderte "Kilimanjaro Glaucoma Innovation Programme" hat die Verbesserung der Versorgung von Glaukom-Patientinnen und -Patienten zum Ziel. Für ein umfassendes Augengesundheitsprogramm im Norden Tansanias mit den Distrikten Hai und Mwanga und der Kilimandscharo- Region wird die neue Technologie PEEK eingesetzt. Die Smartphone-App macht z.B. schnellere Sehtests möglich – und damit schnellere und frühzeitige Hilfe für mehr Menschen mit Sehbehinderungen.
Außerdem: Medizinische Ausrüstung, Außeneinsätze, Fahrzeuge für die Außeneinsätze, Bau- und Renovierungsmaßnahmen, Training/Ausbildung von Augenärzten bzw. -ärztinnen und Pflegepersonal

Partner: Child Support Tansania (CST)
1) Take All My Friends to School (Ich nehme alle meine Freunde mit zur Schule): Stärkung der inklusiven Bildungssysteme im südlichen Hochland
2) Take All My Friends to School (Ich nehme alle meine Freunde mit zur Schule): bessere Einstufung und qualitativ hochwertiges Lernen

Partner: Comprehensive Community Based Rehabilitation in Tanzania
Stärkung der gemeindenahen inklusiven Entwicklung in Tansania – Außeneinsätze, Sozialarbeiter/-innen im Projekt, Fahrzeuge für Außeneinsätze

Partner: Tansanisches Gesundheitsministerium
Stärkung des Gesundheitssystems für eine umfassende augenmedizinische Versorgung in Tansania, Ausbildung von Augenärzten bzw. -ärztinnen und Pflegepersonal

Partner: Tansanisches Gesundheitsministerium (Social Welfare, Elderly, Gender and Children Zanzibar)
Inklusive Augengesundheitsversorgung in Sansibar

Partner: Tansanisches Gesundheitsministerium – Sokoine-Überweisungskrankenhaus
Umfassende inklusive Augengesundheitsdienste in der Region Lindi – Bau und Renovierung von Krankenhäusern, Außeneinsätze, Operationen für Kinder und Erwachsene (Grauer Star, Glaukom usw.), Therapien/Reha, Schulung/Ausbildung von Augenärzten bzw. -ärztinnen und Pflegepersonal

Partner: Bugando Medical Center
1) Augengesundheitspflege für Kinder (Prävention von Kinderblindheit in der "Lake Zone")
2) Stärkung der inklusiven Augengesundheitsdienste in den Zonen "Lake" und "West"

Partner: Diözese von Zentral-Tanganyika
Umfassender Augengesundheitsdienst in der tansanischen "Central Zone" – Außeneinsätze, Fahrzeuge dafür, medizinische Ausrüstung, Operationen für Kinder/Erwachsene (Grauer Star, Glaukom usw.); Schulung/Ausbildung von Augenärzten bzw. -ärztinnen und Pflegepersonal, Fonds für arme Patienten, Bau und Renovierung von Krankenhäusern