Eigentlich will Pastor Ernst Jakob Christoffel verfolgten Armeniern beistehen. Deshalb übernimmt er die Leitung von Waisenheimen für armenische Kinder im kleinasiatischen Siwas. Angesicht der Not behinderter Menschen, die er dort sieht, reift in ihm ein neuer Plan.
"Die Tat der Liebe ist die Predigt, die jeder versteht." Dieses Leitmotiv bestimmte fortan sein Leben. Sein tiefer Glaube an Gott bewegte ihn, blinden, anders behinderten und ausgestoßenen Menschen beizustehen. Er wurde zum Gründer der "Christlichen Blindenmission im Orient", die nach seinem Tod in Christoffel-Blindenmission (CBM) umbenannt wurde.
Gegen alle Widerstände und mit geringer finanzieller Unterstützung reiste Christoffel 1908 nach Kleinasien und gründete in Malatya/Türkei sein erstes Heim für blinde und anders behinderte Menschen sowie für Waisenkinder. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde er aus der Türkei ausgewiesen und versuchte 1925 erfolglos, nach Malatya zurückzukehren.
Stattdessen setzte Christoffel seine Arbeit in Persien, dem heutigen Iran, fort – zunächst in Täbris, später in Isfahan. Dort wurden in zwei weiteren von ihm eröffneten Heimen Menschen mit Behinderungen unabhängig von Religion oder Nationalität aufgenommen und gefördert.
1943 geriet der engagierte Pastor in Kriegsgefangenschaft. Erst 1951 konnte er nach Isfahan zurückkehren, um sich dort erneut um blinde und anders behinderte Menschen zu kümmern – bis zu seinem Tod 1955.