Ein afrikanischer Mann harkt ein Gemüsebeet. © CBM

Katastrophenvorsorge

Wie umfangreich das Leben eines Menschen von einer Katastrophe zerstört wird, hängt häufig damit zusammen, wie gut man auf eine solche Krise vorbereitet ist. Um die Folgen einer Katastrophe zu mildern, muss die Verletzlichkeit der Menschen verringert werden – durch Katastrophenvorsorge für alle!

Unzählige Menschen werden jedes Jahr weltweit völlig unvorbereitet mit einer Katastrophe konfrontiert. Gerade Naturkatastrophen kommen meist plötzlich und löschen innerhalb von Sekunden zahlreiche Menschenleben und Existenzgrundlagen aus. Betroffene finden sich anschließend in einer aussichtslosen Situation wieder: Sie haben häufig alles verloren und besitzen nicht die nötigen Mittel, um sich eine neue Existenz aufzubauen. Katastrophenvorsorge hilft dabei, solche Situationen erst gar nicht entstehen zu lassen, denn sie beginnt bereits lange Zeit vor der Krise. Vorsorge bildet die erste von insgesamt drei Nothilfe-Phasen der CBM. Der Grund für Vorsorge-Maßnahmen ist simpel: Je besser man auf eine Krise vorbereitet ist, desto geringer ist ihr negatives Ausmaß. Gerade das Leben von Menschen mit Behinderungen kann durch frühzeitig getroffene Vorkehrungen häufig vor Schlimmem bewahrt werden.

Je nach Standort werden unterschiedliche Vorsorge-Maßnahmen erforderlich. In Regionen mit heißem und trockenem Klima, bieten sich der Bau öffentlich zugänglicher Brunnen an. In Erdteilen mit tropischem Klima, die für starke Regenfälle und Wirbelstürme anfällig sind, ist hingegen der Bau von robusten Stelzenhäusern sinnvoll. Katastrophenvorsorge geht jedoch weit über den Brunnenbau oder die Konstruktion von stabilen Häusern hinaus. Idealerweise beginnt sie nämlich bei jedem einzelnen Menschen selbst. Genau deshalb ist es wichtig, Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern über lebenserhaltende Maßnahmen aufzuklären und ihnen Verhaltensregeln für den Extremfall mit an die Hand zu geben. So können Betroffene in einer Notsituation besser reagieren statt nur in Panik zu geraten – diese Besonnenheit kann im Notfall entscheidend sein.

So sieht die Katastrophenvorsorge der Christoffel-Blindenmission aus

  • Haus

    Barrierefreie Häuser bieten Schutz und können Leben retten

  • Eine Figur kniet vor einer Pflanze

    Spargruppen führen zur Sicherung von Ernährung und Einkommen

  • Gesprächsblase

    Aufklärung und Katastrophenvorsorge bereiten Menschen auf Extremfälle vor

Ein Haus auf Stelzen mit einer langen, gewundenen Rampe. © CBM
CBM-Modellhäuser auf Stelzen bewähren sich. Sie bieten Menschen mit Behinderungen und ihren Familien Schutz vor schlimmen Überschwemmungen.

Barrierefreie und katastrophensichere Häuser

In Entwicklungsländern sind viele Häuser oft dürftig zusammengebaut und meist weder barrierefrei noch flutsicher. Im Falle einer Überschwemmung würde innerhalb weniger Minuten  folglich alles unter Wasser stehen. Das kostbare Hab und Gut armer Familien würde durch die Wassermassen entweder weggeschwemmt oder aber vollständig zerstört werden.

Um solche Szenarien zu vermeiden, fördert die CBM in gefährdeten Regionen wie Bangladesch den Bau barrierefreier Stelzenhäuser. Diese werden so hoch gebaut, dass sie den Bewohnern auch bei ansteigendem Wasserpegel ausreichend Schutz bieten. Statt einer Treppe wird eine lange, gewundene Rampe angebracht. Diese gewährleistet, dass auch Rollstuhlfahrer das Haus erreichen und verlassen können.

Eine Fau im Rollstuhl spricht in eine Mikrophon © DiDRRN
Kazol ist gelähmt, Mitglied im Katastrophenvorsorge-Komitee ihres Dorfes und rettet Leben.

Fluten in Asien - Vorsorge-Komitees helfen

Einsätze der CBM-Partner bei Naturkatastrophen zeigen: Menschen mit Behinderungen in die Vorsorge und Hilfsprojekte einzubeziehen, ist überlebenswichtig. Unsere Projektpartner in Bangladesch mussten oft schmerzlich erfahren, dass sich gerade behinderte Menschen nicht retten konnten oder bei Hilfsaktionen leer ausgingen.

In Bangladesch gibt es deshalb Katastrophenvorsorge-Komitees. Die Mitglieder sorgen dafür, dass Menschen mit Behinderungen bei Nothilfeaktionen berücksichtigt werden. Sie erstellten u.a. eine Liste der Wohnorte behinderter Menschen und bilden ein Rettungsteam, das regelmäßig übt, behinderte Menschen zu evakuieren. So kann das Einsatzteam im Ernstfall effektiv Leben retten.

Unterstützen Sie unsere Nothilfe-Arbeit!

Die obigen Beispiele zeigen: Unsere Nothilfe-Arbeit hat sich bewährt. Daher möchten wir sie weltweit weiter ausbauen. Doch dafür brauchen wir Ihre Hilfe.

Werden Sie Nothelfer, denn mit Ihrer Hilfe können wir noch mehr Familien und Dörfer auf den Katastrophenfall vorbereiten und – wenn es ernst wird – schnell Erstversorgung leisten. Zudem stellen wir sicher, dass Menschen mit Behinderungen bei Verteilaktionen berücksichtigt werden. So können wir gemeinsam Leben retten.