Wer hilft uns, Mama?

Viel kennengelernt im Leben hat Mabaze aus Äthiopien noch nicht. Die Neunjährige kauert meist auf dem Boden vor der Hütte und hofft, dass jemand kommt und sich zu ihr setzt. Allein kann das Mädchen kaum etwas tun: Mabaze ist blind.

In Kürze hier: Video über Mabazes Geschichte

Eine einfache Hütte aus Lehm, in der gelebt, geschlafen und gekocht wird. Trockener Boden, dessen Staub sich auf der Haut und den Kleidern wiederfindet. Dazu Tiere, die überall frei herumlaufen. Das ist die Welt von Mabaze – und die hat sie noch nicht einmal gesehen. Denn obwohl Mabaze noch so jung ist, hat der Graue Star ihr das Augenlicht schon komplett geraubt. Auch Mabazes Mutter ist durch Grauen Star erblindet.

"Weil ich selbst blind bin, kenne ich die Schwierigkeiten, die Mabaze hat, genau", sagt sie. "Ich mache mir große Sorgen um sie. Und ich habe Angst, dass sie keine gute Zukunft hat." Leise fügt sie hinzu: "Oft weine ich deshalb. Ich weine, wenn ich gehe. Ich weine, wenn ich schlafe. Und ich weine, wenn ich zu Gott bete. Ich denke, dass er der Einzige ist, der uns von der Krankheit befreien kann."

Während Mutter Ramo ihren Kopf traurig in Richtung von Mabaze bewegt, kommt Hekram, eine weitere Tochter, aus der Schule zurück. "Mabaze wartet immer sehnsüchtig darauf, dass ich nach Hause komme", erzählt sie. "Dann stellt sie viele Fragen und ich muss ihr genau erzählen, was ich alles erlebt und gelernt habe. Ihr größter Wunsch ist es, sehen zu können und dann selbst zur Schule zu gehen." Hekram schluckt – und spricht weiter: "Meine Schwester ist ja nicht dumm. Einfache Aufgaben
kann sie ganz schnell im Kopf rechnen." Fast ein bisschen stolz fügt sie hinzu: "Das habe ich ihr beigebracht." Dann kann Hekram die Tränen nicht mehr zurückhalten. "Es tut mir weh, zu sehen, wie Mabaze nicht zur Schule gehen kann, weil sie blind ist. Und es tut mir weh, zu sehen, wie sie ihre Zeit zu Hause im Staub verbringt. Das ist alles so traurig", schluchzt sie. Dann beginnt sie wie so oft, Mabaze aus den Schulbüchern vorzulesen.

Die Familie wird gefunden

Während eines Außeneinsatzes unseres Projektpartners Grarbet Tehadiso Mahber (GTM) wird Mabazes Familie entdeckt. Sozialarbeiterin und Augenkrankenschwester Tadelech Yilma stellt bei ihren Untersuchungen noch vor Ort fest, dass sowohl Mabaze als auch ihre Mutter am Grauen Star erkrankt sind. Beide müssen dringend operiert werden, damit ihr Augenlicht gerettet wird. "Ich war noch nie in einem Krankenhaus", gibt Mutter Ramo zu. "Ich habe kein Geld für die Behandlungen."
Doch Tadelech hat gute Nachrichten: Im von der CBMgeförderten Krankenhaus von GTM brauchen arme Familien wie sie nichts zu bezahlen! Alles wird von den Spenderinnen und Spendern der CBM übernommen. Ramo kann es kaum glauben. Wir werden beide operiert? Und dann könnnen wir sehen? Und so ist es! Zunächst ist Mabaze an der Reihe. Ramo soll einige Tage später operiert werden. Schon am Morgen nach der OP werden ihrer Tochter die Augenverbände abgenommen
– Mabaze kann sehen! Ihr großer Traum kann bald wahr werden: "Ich werde zur Schule gehen!"

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