Dringend benötigte Dienste

Bevor es die HNO-Abteilung gab, fuhr der niederländische HNO-Chirurg und ehemalige CBM-Fachberater Dr. Piet van Hasselt regelmäßig nach Sambia. Dann brachte er seine gesamte Spezialausrüstung mit, operierte in den Räumen des BCH Menschen mit komplizierten Ohren-Erkrankungen und bildete Mitarbeiter in der Ohrenpflege weiter.
Seine Dienste wurden dringend benötigt, denn es gab in Sambia keine nationale HNO-Versorgung und nur einen einzigen HNO-Arzt – der allerdings nur Privatpatienten versorgte. Das gesamte Land verfügte nicht über die Möglichkeit, Hörtests durchzuführen oder Hörgeräte anzupassen, von einer spezialisierten Klinik ganz zu schweigen.
Gute Heilungschancen für Kinder
Der Bedarf für solche Angebote war und ist noch immer groß in Sambia: Die WHO schätzt die Zahl der Menschen mit Hörschädigungen in Lusaka auf 52.000, in ganz Sambia sind es ca. 900.000 Menschen. Häufige Ursachen für Hörschädigungen sind unbehandelte, chronische Mittelohrentzündungen oder perforierte Trommelfelle.
Insbesondere bei Kindern führen Hörschädigungen oft zu Verzögerungen in ihrer Entwicklung, weil sie nicht oder nur eingeschränkt mit Menschen in ihrem Umfeld kommunizieren können. Dadurch haben sie meist geringere Chancen auf Bildung und geraten schnell in die soziale Isolation. Bei früher Diagnose und Behandlung bestehen jedoch gute Heilungschancen.