Malawi: CBM stellt 100.000 Euro Soforthilfe bereit

Tropensturm und Cholera-Welle – Menschen mit Behinderungen sind besonders betroffen

Strommast ist auf ein Auto gekippt, das auf einer überfluteten Straße steht. © CBM

Bensheim/Malawi, 15. März 2023. Am Montag hat der seit mehr als einem Monat wütende Tropensturm "Freddy" im Südosten Afrikas schwere Verwüstungen angerichtet. Allein in Malawi kamen nach offiziellen Angaben mindestens 190 Menschen ums Leben – Tausende Menschen haben alles verloren. Doch die Infrastruktur ist durch den Sturm erheblich beschädigt und erschwert die dringend benötigte Hilfe. Die Christoffel-Blindenmission (CBM) leistet 100.000 Euro Soforthilfe, um die Menschen vor Ort schnell und unbürokratisch zu unterstützen.

"Der Zyklon trifft Malawi in einer extrem schwierigen Zeit", sagt Roland Schlott, Direktor für humanitäre Hilfe bei der CBM. "Das Land hat derzeit mit der schlimmsten Cholera-Welle seiner Geschichte zu kämpfen. Eine Naturkatastrophe wie diese kann die Ausbreitung von Krankheiten wie Cholera noch verschärfen", so Schlott. "Deshalb ist es jetzt wichtig, möglichst schnell wieder die Infrastruktur für sauberes Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene herzustellen."

CBM kann schnell Hilfe mobilisieren

Bereits vor einem Jahr hatte der Zyklon Ana in der Region schwere Schäden angerichtet. Seither ist die CBM mit Katastrophenvorsorge im besonders schwer betroffenen Süden Malawis vor Ort und kann deshalb in dieser Situation schnell Hilfe mobilisieren. Dabei ermittelt sie mit ihren lokalen Partnern, wie die Hilfe besonders effizient auch diejenigen erreicht, die in Notsituationen schnell vergessen werden: Menschen mit Behinderungen. "Sie sind Notsituationen besonders schutzlos ausgeliefert", sagt Schlott. "Denn wie soll ein gehbehinderter Mensch Schlamm und Schutt überwinden? Wie soll sich ein blinder oder hörgeschädigter Mensch im Chaos einer solchen Naturkatastrophe zurechtfinden? Gerade diese Menschen sind es, die in solchen Katastrophen als Erste vergessen werden und als Letzte Hilfe erhalten." Deshalb werden Menschen mit Behinderungen bei allen Hilfsmaßnahmen der CBM in den Mittelpunkt gestellt – sei es durch dringend notwendige Erste-Hilfe-Leistungen, bei der Verteilung von Lebensmitteln oder durch medizinische oder Rehabilitations-Hilfe. Außerdem leistet die CBM in Malawi Cash-Transfers für die betroffenen Haushalte, damit diese sich in den ersten drei Monaten nach der Katastrophe mit dem Notwendigsten versorgen können.

Über die CBM

Die Christoffel-Blindenmission (CBM) zählt zu den international führenden Organisationen für inklusive Entwicklungszusammenarbeit. Sie unterstützt Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Ländern der Welt – und das seit mehr als 110 Jahren. Gemeinsam mit ihren lokalen Partnern sorgt sie dafür, dass sich das Leben von Menschen mit Behinderungen grundlegend und dauerhaft verbessert. Sie leistet medizinische Hilfe und setzt sich für gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe ein. Ziel ist eine inklusive Welt, in der Menschen mit und ohne Behinderungen ihre Fähigkeiten einbringen können und niemand zurückgelassen wird. Im vergangenen Jahr förderte die CBM 492 Projekte in 46 Ländern.