
Ihre Blindheit schien das Aus zu bedeuten – für ihre Selbstständigkeit, ihre Berufstätigkeit, ihren Salon. Mourine kehrte zu ihrer Familie zurück. Sofort ging in der Nachbarschaft das Gerede los: Wie kann es sein, dass jemand wegen Fieber ins Krankenhaus geht und erblindet? Wenn die Ärzte ihr nicht helfen konnten, dann seien sicher geheime Mächte im Spiel.
Diskriminiert, ausgegrenzt, verzweifelt
Als dann auch noch Mourines Vater und ihr älterer Bruder starben, lastete man der jungen Frau die Schuld an deren Tod an. Ihre Familie, die Nachbarn, alle hatten Angst vor ihr und zeigten das offen. Wie sollte Mourine damit leben? Sie war so einsam und verzweifelt, dass sie zu Gott betete, sie sterben zu lassen: "Das war der einzige Wunsch, den ich noch hatte." Sechs lange Jahre litt sie entsetzlich unter der Ausgrenzung durch ihr Umfeld.