Ein Mann steht auf einem Boot auf einem breiten Fluss. © CBM-Archiv/argum/Einberger

Gedanken zum Monatsspruch Mai 2024:

Ich bin so frei!
Von CBM-Mitarbeiterin Claudia Becker

Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich.

1. Kor. 6,12 (Die Bibel, Neues Testament, 1. Brief an die Korinther, Kapitel 6, Vers 12)

"Alles ist mir erlaubt!" Diesen Vers würde ich gern mit einem dicken Ausrufezeichen lesen. Die Freiheit eines Christenmenschen, so hat es Martin Luther genannt, entdecke ich hier in einem griffigen Slogan – verständlich nicht nur für die Gemeinde im antiken Korinth, sondern auch für Youtuber und TikToker heute. Alles ist mir erlaubt!

Ein Leben in Fülle

Ich darf – essen und trinken was ich will, ohne dass mich Speisegebote einschränken! Ich darf – mit meinem Körper tun, was ich will, weil ich von religiösen Übungen befreit worden bin! Ich darf – lesen und hören und anschauen, was ich will, weil Gott mir ein Leben in Fülle schenken möchte!

Stoppschild oder Geländer?

Paulus hat allerdings kein Ausrufezeichen hinter diese Aussage gesetzt, sondern ein zweimaliges "Aber". Das klingt zunächst nach der "typisch christlichen Spaßbremse". Kaum wird die Tür ins Freie aufgestoßen, steht schon ein Stoppschild auf dem Weg!

Blende ich jedoch den frommen Zusammenhang einmal kurz aus und meine Alltagserfahrungen ein, verändert sich mein Blickwinkel. Ich darf – essen und trinken, was ich will, aber vieles schadet meiner Gesundheit oder wird durch Ausbeutung produziert. Und die Testfrage sei erlaubt: Kann ich eine angebrochene Tafel Schokolade oder Flasche Rotwein auch wieder in den Schrank stellen, ohne dass meine Gedanken ständig darum kreisen?

Ich darf – mit meinem Körper tun, was ich will, aber ich achte oft wenig auf die Warnsignale, die er mir zu meinem Verhalten sendet. Testfrage: Schlafe ich genügend und habe ich ausreichend Bewegung?

Ich darf – lesen und hören und ansehen, was ich will, aber kann ich wirklich noch bei allem, was ich in meinen Kopf und in mein Herz lasse, zwischen Lüge und Wahrheit unterscheiden? Testfrage: Macht es mich nervös, wenn ich mal ohne Smartphone unterwegs bin?

Als Christ vieles ausprobieren

Ich erkenne, dass Paulus keine neuen Stoppschilder aufgestellt, sondern ein Geländer gebaut hat. Ich darf auf meinem Weg durchs Leben als Christ vieles ausprobieren, meine Füße stehen, wie es in einem Psalm heißt, "auf weitem Raum". Aber es gibt eben auch Irrwege, drängelnde und drängende Massen. Und manche liebgewonnene Gewohnheit entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als Sucht, die eine echte Wahlfreiheit einschränkt.

Vielleicht kann es eine Hilfe sein, das "Alles ist mir erlaubt!“ durch ein "Was würde Jesus tun?" zu ergänzen. Schließlich kommt das Versprechen eines gelingenden und sinnerfüllten Lebens von ihm und niemand kennt mich besser als der Gott, der mir als Schöpfer und liebender Vater begegnet.

Zur Autorin

Porträt einer Frau © CBM
Claudia Becker

Claudia, Du arbeitest im Content Management. Was ist das überhaupt und was ist Deine Rolle dabei?

Das Team besorgt Bildmaterial (Fotos und Videos) mit Geschichten für die Spenderinformation und Öffentlichkeitsarbeit aus den unterstützten Projekten. Ich helfe bei der Verschlagwortung der Bilder in der Bilddatenbank und bin ansonsten für Recherche, Information und Faktencheck verantwortlich.

Welche Deiner Tätigkeiten machen Dir am meisten Freude?

Ich mag besonders die Recherchearbeit und das verständliche Zusammenstellen von Informationen für meine Kolleginnen und Kollegen.

Und was tust Du gern in Deiner Freizeit?

In meiner Freizeit lese ich viel (v. a. Science Fiction, Krimis, Biografien, Theologie) und ich bin bekennende Serienguckerin (Star Trek, Dr. Who …). Außerdem mache ich gerne Städtereisen mit viel Kultur-Genießen.