
Herr Dr. Kollmann, erinnern Sie sich noch an Ihre erste Begegnung mit Trachom?
Ja, das weiß ich noch sehr genau! Ich habe in den 80er-Jahren in einem kleinen Krankenhaus in Äthiopien gearbeitet – und links und rechts von mir wurden Menschen blind durch Trachom.
Was hat das mit Ihnen gemacht?
Ich habe meine Ausbildung zum Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe abgebrochen – ob-wohl ich fast fertig war! Zurück in Deutschland habe ich mich auf Tropenmedizin und Augenheilkunde spezialisiert, um wieder nach Afrika gehen zu können und zu helfen.
Wie helfen Sie seitdem?
1994 wurde ich Ausbilder an der Universität in Nairobi/Kenia. Seit 2000 bin ich für die CBM tätig, seit 2010 als Fachberater für vernachlässigte Tropenkrankheiten. Als Mastertrainer für Trachom-OPs habe ich z.B. das globale Ausbildungsprogramm und eine Übungspuppe für die OPs mit entwickelt.
Operieren Sie auch noch selbst?
Ja, und das fühlt sich immer gut an! Aber am allerliebsten ist es mir, wenn ich jemanden ausbilde. Dann komme ich meinem Ziel näher: mich überflüssig zu machen!