
Kindheit in Stille
Um den kleinen Innocent (7) aus Sambia wird es immer stiller. Vor eineinhalb Jahren bemerkt seine Mutter Veronica zum ersten Mal den Ausfluss, der aus seinem Ohr läuft. Der Junge hört immer schlechter. Erst in der CBM-geförderten Beit-CURE-Klinik wird ihm geholfen.
Eigentlich ist der 7-jährige Innocent aus Sambia gerne zur Schule gegangen. Freunde hatte er früher auch viele. Doch seit ca. eineinhalb Jahren ist alles anders: Sein Gehör wurde immer schlechter, seine schulische Leistung nahm ab. Und auch seine Freunde nahmen Abstand von ihm. Der Grund: Ein permanenter Ausfluss kommt aus Innocents Ohr.
Eines Tages kehrt die Hoffnung zurück, als Innocent an die Beit-CURE-Klinik überwiesen wird. Dort untersucht Dr. Uta Fröschl den Jungen. Die Diagnose: eine chronische Eiterung des Mittelohrknochens. Teile des Knochens sind schon zerstört. Der Grund: eine Tuberkulose-Infektion. Eile ist geboten, bevor die Infektion das Gehirn angreift.
Bereits am nächsten Tag findet die Operation statt. Dr. Fröschl begleitet Innocent mit in den OP-Saal. Der kleine Junge ist sehr aufgeregt, Dr. Fröschl beruhigt ihn mit sanfter Stimme: "Hey, kleiner Mann. Du musst nicht weinen oder ängstlich sein."
Die Operation selbst führt der einheimische Arzt Dr. Harrison Phiri durch. Die OP ist kompliziert und langwierig. Drei Stunden ist der kleine Junge im OP-Saal. Der Arzt entfernt den angegriffenen Knochen aus Innocents Ohr, sodass kein Eiter mehr entstehen kann. Alles verläuft wie geplant.
Bereits wenige Stunden nach der Operation ist Innocent wie ausgewechselt. Fröhlich malt er gemeinsam mit anderen Kindern bunte Bilder im Spielzimmer der Klinik.
Am nächsten Morgen ist es an der Zeit, den Verband zu entfernen. Der Arzt ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis. In einer Woche können die Nähte gezogen werden. Zur Behandlung der Tuberkulose erhält Innocent noch Medikamente, die er sechs Monate einnehmen muss.
Mutter und Sohn sind überglücklich. "Tausend Dank für alles. Ich könnte vor Glück tanzen", strahlt Veronica. Und Innocent? Auf die Frage, was er später einmal werden will, lächelt er und die Antwort fällt eindeutig aus: "Ich möchte Arzt werden!"