
"Ein Abenteuer!"
"Es gibt so viel Leid auf der Welt. Mit dem, was ich als Augenärztin gelernt habe, möchte ich einen Ausgleich schaffen", erklärte Dr. Karin Knoll ihren Einsatz in Tansania. Die junge Augenärztin aus Würzburg lebte und arbeitete bis Sommer 2020 am CBM-geförderten Kilimandscharo-Krankenhaus (KCMC). Oft stieß sie dort an ihre Grenzen – doch sie sah ihre Arbeit auch als Privileg.
"Habari", begrüßte Augenärztin Dr. Karin Knoll ihre Patientin Catherine auf Suaheli bei einem ihrer Außeneinsätze, um sehbehinderten Menschen zu helfen.
Die Arbeit in dem armen Land verlangte der 33-jährigen Ärztin einiges ab, täglich sah sie große Not. "Als Deutsche kann ich mir kaum vorstellen, was es bedeutet, nicht krankenversichert zu sein: Man bekommt keine Hilfe, wenn man schwer krank ist." Wie die 54-jährige Ramona...
Ohne die Hilfe von Dr. Knoll wäre Ramona unwiederbringlich erblindet: Die Köchin hatte Grünen Star. Ist die Krankheit zu weit fortgeschritten, führt sie unweigerlich zur Erblindung. Doch Ramona hatte Glück, dass sie während eines Außeneinsatzes gefunden und in die Kinik gebracht wurde.
Dort rettete eine Laserbehandlung Ramonas Augenlicht – und auch die permanenten Kopfschmerzen hörten nach der Behandlung auf. "Das KCMC hat mir meine Lebensqualität zurückgegeben. Ich danke Gott für diese Chance", strahlt die 53-Jährige.
Auch für die dreijährige Cathleen nahm Dr. Knoll sich viel Zeit. Das kleine Mädchen hatte auf beiden Augen Grauen Star und wäre irgendwann vollständig erblindet. Ihre Mutter Frimina machte sich große Sorgen.
Nach der erfolgreichen Operation waren das Mädchen, seine Mutter und auch Dr. Knoll selbst überglücklich. Menschen wie die kleine Cathleen sind der Grund, warum die Ärztin in Tansania gelebt und gearbeite hat.
Kraft für ihre fordernde Arbeit gibt ihr auch die Natur: "Am Kilimandscharo zu leben, ist ein Privileg", sagt sie. Bestiegen hat sie den Berg bereits zweimal. "Das reicht jetzt", lacht sie. Und: "Ich mache weiter mit meiner Arbeit. Das ist ein Abenteuer. Ich mag Abenteuer!"