
Ein Wunder wird wahr
Für ihre kleine Tochter Amenata würde Ramatu alles tun. Doch gegen diesen Gegner ist die junge Mutter machlos: Der Graue Star raubt ihrer Tochter das Augenlicht. Jeden Tag ein bisschen mehr.
Fest drückt sich die kleine Amenata an ihre Mutter Ramatu. Die Kleine hat Angst, sich allein draußen aufzuhalten. Dort sind zu viele Gefahren, sie könnte sich verletzten. Der Grund: Grauer Star. Auf einem Auge ist das Mädchen bereits erblindet. Und vielleicht bald auch auf dem anderen.
Als die Kleine ein Jahr alt ist, bemerkt Ramatu weiße Punkte in Amenatas Auge. Seitdem verschlechtert sich das Sehvermögen des Mädchens zusehends. "Ich habe Angst, dass sie völlig blind wird", erzählt Ramatu bedrückt. Blind sein in einem armen Land wie Sierra Leone hieße ein Leben in Armut und Abhängigkeit zu führen.
Dieses Schicksal will Ramatu für ihre kleine Tochter nicht akzeptieren. Zwar macht die 25-Jährige eine Ausbildung, doch als Auszubildende verdient sie kein Geld. In ihrer Verzweiflung leiht sie sich das Geld für die Busfahrt zur Augenklinik. Dort angekommen untersucht Dr. Moges Teshome das Mädchen. Die gute Nachricht: Der Graue Star ist operabel!
Darüber hinaus übernehmen CBM-Spenderinnen und -Spender die Kosten für die OP. Bereits am folgenden Tag setzt der Augenarzt die Operation an. Während im OP-Saal alles vorbereitet wird, wartet Ramatu draußen voller Sorgen: Wird alles gut gehen? Wird Amenata nach der OP sehen können?
Am Tag nach der Operation wird der Augenverband entfernt. Zunächst ist Amenata noch etwas unsicher. Doch nach ein paar Sekunden realisiert sie: Sie kann sehen! Nun steht dem Schulbesuch und einer guten Zukunft nichts mehr im Wege.