
Krankenhäuser erhalten z. B. Schutzkleidung, Gesichtsmasken und -schilder, Ventilatoren, Fieberthermometer und Puls-Oximeter, mit denen man die Sauerstoffsättigung im Blut von Covid-19-Patienten überprüfen kann. Damit regelmäßige Physiotherapie unter schwierigen Bedingungen weiter möglich bleibt, gibt es Online-Beratung und Online-Physiotherapie. Dabei können Kinder mit Behinderungen weiter über virtuelle Physiotherapie-Stunden behandelt werden.
App ermöglicht "Expertentreffen" und Reha im Dorf
Die CBCI-Society am St.-John's-Medical-College in Bangalore hat sogar eine Telekonsultations-App entwickelt, die mit einer eindeutigen Anmelde-ID und einem Passwort einfach auf jedes Smartphone heruntergeladen werden kann. Mit der App kann man Termine für Videokonsultationen vereinbaren. Sie bietet auch die Möglichkeit, schriftliche Mitteilungen und Erinnerungen für Termine je nach Behandlungsplan zu versenden. Die App ist auch praktisch für Gesundheitshelfer, die ihre Patienten in den Dörfern besuchen: Mit ihr können sie z. B. in einer Team-Sitzung einen Therapeuten im Krankenhaus zuschalten. So kann eine Gesundheitshelferin zusammen mit Eltern nach den Anweisungen des Experten über ein Handy mit dem behinderten Kind Übungen machen.
Für die App werden auch Gesundheitsvideos zu Ernährung, Körperpflege und Impfungen entwickelt, außerdem Lehrvideos für Kinder mit bestimmten Behinderungen. Im Mittelpunkt steht die Rehabilitation behinderter Kinder und Erwachsener mit hochwertigen und umfassenden Leistungen in den Bereichen Augenheilkunde, Hals-Nasen-Ohren, Orthopädie und multidisziplinäre Services.
Mobile Augenhilfe für 28 Sehzentren und Schulen
In Delhi wird im "Dr. Rajendra Prasad Centre for Ophthalmic Sciences" (RP-Zentrum, 1967 als nationales Zentrum für Augenheilkunde gegründet) eine mobile Einheit eingerichtet, die zu 28 Sehzentren und Schulen in der Umgebung fährt. Dadurch sollen auch benachteiligte Menschen augenmedizinische Dienste bekommen und Überweisungen und Eingriffe im RP-Zentrum erleichtert werden. Das Projekt umfasst auch eine televisuelle Komponente für Menschen mit Sehbehinderungen, die die Technologie des CBM-geförderten Augen-Reha-Zentrums nutzen.
Förderung von Inklusion an Schulen in Uttar Pradesh
In zwei besonders armen Distrikten des Bundesstaats Uttar Pradesh (Chitrakoot und Bahraich) soll Inklusion an Schulen gestärkt und gefördert werden. Lehrer bekommen z. B. eine Weiterbildung, um ihren Unterricht auch digital bzw. in hybrider Form zu gestalten, was in Lockdown-Zeiten besonders wichtig wird. Dabei werden auch die Schulverwaltung und die Eltern beim Einführen der neuen Unterichtsformen einbezogen. Modellzentren sollen entstehen, die Menschen mit Behinderungen psycho-soziale Unterstützung geben und neue, digitale Therapie- und Lernplattformen entwickeln. Auch Leitlinien für Notfälle wie Lockdowns werden erarbeitet.
Inklusion in Mumbai und Maharasthra
Unser Partner "Pratham Mumbai Education Initiative hereinafte" (PMEI) ist eine öffentliche gemeinnützige Stiftung, die Kindern in den Slums von Mumbai Bildung ermöglicht. PMEI führt im ganzen Land Bildungsprogramme durch und arbeitet mit dem "National Institute of Open Schooling" und den staatlichen Schulämtern zusammen. 2015 hat PMEI begonnen, auch Kinder mit Behinderungen in seine Programme aufzunehmen. Um inklusive Bildung nach der Covid-19-Pandemie und bei "Schul-Lockdowns" zu gewährleisten, soll das Bildungssystem im indischen Bundesstaat Maharashtra verbessert werden. Die Hauptaktivitäten des Projekts sind die Zusammenarbeit mit staatlichen Schulen und Anganwadi-Zentren (ländliche Kindertagesstätten), um modellhafte Ressourcenzentren für Bildungsdienstleistungen einzurichten. Außerdem soll eine barrierefreie Hotline eingerichtet werden, um Menschen mit Behinderungen psychosoziale Unterstützung zu bieten. Deshalb werden Online-Therapie, Online-Lerninhalte und Online-Lernplattformen gefördert. Zum Projekt gehören auch Frühinterventionsdienste, einschließlich Überweisung für korrigierende Operationen, Hilfsmittel und Förderhilfen.
Regelschullehrer werden in digitalen Unterrichtsmethoden geschult, um damit zugleich Inklusion zu födern. Ein Leitfaden für Notfälle/Situationen wie Lockdown wird entwickelt. Das Projekt arbeitet eng mit dem Bildungsministerium zusammen, wobei die Lehrer einer der wichtigsten Akteure sind. Die Eltern werden in Schulungen und Workshops zur Unterstützung der Bedürfnisse von Kindern mit Behinderungen einbezogen.
Onlinehandelsplattform für landwirtschaftliche Erzeugnisse in Madhya Pradesh
Die Nichtregierungsorganisation "Naman Seva Samiti" (NAMAN) ist im Bezirk Betul im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh tätig. Ihr Auftrag ist die gemeinschaftliche und nachhaltige Entwicklung der Gemeinden. Von Anfang an konzentrierte sich NAMAN auf die Eingliederung armer und ausgegrenzter Gemeinschaften bzw. Menschen mit dem Ziel, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Besonderheiten des ländlichen Indiens und dem wachsenden technologischen Fortschritt zu finden. NAMAN hat viele Menschen aus Randgruppen, darunter Menschen mit Behinderungen, in Madhya Pradesh durch die Förderung von ökologischem Landbau, Genossenschaften und Erzeugerbetrieben erfolgreich in die Unabhängigkeit und Eigenständigkeit geführt.
Das Projektgebiet liegt im ländlichen Bezirk Betul im südlichen Madhya Pradesh. Die meisten Menschen dort leben von der Landwirtschaft. Damit auch in Pandemizeiten der Absatz funktioniert, zielt das Projekt darauf ab, das Einkommen der Erzeuger und den Marktanteil ihrer Produkte zu verbessern, indem ein Geschäftsplan für den Online-Marktzugang entwickelt und umgesetzt wird. Die geplante E-Commerce-Plattform soll den Online-Kauf und -Verkauf von Erzeugnissen ermöglichen. In den letzten Jahren hat sich der Online-Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen rasch entwickelt. Er hat im Agrarmarketing ein immenses Potenzial, weil er sich hervorragend für die Vermarktung von exotischen Früchten, Gemüse, Getreide, Gewürzen und Bio-Lebensmitteln eignet. Dieses innovative Modell kann die Kosten für Zwischenhändler in der Lieferkette reduzieren und eine gute Verbindung zwischen Landwirten und Verbrauchern herstellen. Es kann Produkte auf landesweite Märkte bringen. Mit Unterstützung der CBM hat die NAMAN Erzeugerorganisationen von Landwirten gefördert, denn sie sind notwendig, um eine lebendige Marktpräsenz zu erreichen.
Telemedizin für die Menschen in Vellore/Tamil Nadu
Die "Christian Medical College Association, Vellore" (CMC) ist ein großes Lehrkrankenhaus für mehrere Fachrichtungen in Tamil Nadu, etwa 140 km westlich von Chennai. Es zeichnet sich durch hervorragende Leistungen in Ausbildung, Service und Forschung aus. Das im Jahr 1900 von Dr. Ida Sophia Scudder gegründete CMC ist heute ein Krankenhaus mit 2.695 Betten, das jährlich 1,9 Millionen ambulante und 120.000 stationäre Patienten behandelt und mit seinen Programmen 340.000 Menschen pro Jahr erreicht. Es werden mehr als 110 Studiengänge angeboten, darunter MBBS, Krankenpflege, verwandte Gesundheitswissenschaften, viele postgraduale medizinische Fachrichtungen sowie Fernstudiengänge und Doktorandenprogramme.
Die Covid-Hilfe wird bereitgestellt, um weiterhin (augen)medizinische und Reha-Dienste zu gewährleisten. Dazu werden Telemedizin, mobile Beratungseinrichtungen sowie mobile orthopädische und therapeutische Einheiten für Menschen mit Behinderungen und andere gefährdete Gruppen eingeführt. Die Zielgruppe des Projekts sind 15.000 Menschen aller Altersgruppen aus Vellore und den angrenzenden Bezirken Vellore, Tirupattur, Ranipet, Tiruvannamalai und Chitoor, darunter rund 2.000 Menschen mit Behinderungen. Ein neues Fahrzeug ermöglicht die mobilen Screening-Aktivitäten, ein weiteres mobile orthopädische und therapeutische Einsätze. Auch die IT-Infrastruktur für Tele-Screening und -Beratung bei Augenproblemen soll verbessert werden. Für die Nachsorge und Informationen zu Covid-19 werden SMS-Dienste bereitgestellt.