Wendepunkte von Frauen mit Behinderungen aus aller Welt

Sie werden diskriminiert und stigmatisiert: Frauen mit einer Behinderung. Ihre vermeintliche Hilflosigkeit macht die Gefahr groß, dass sie Opfer von Gewalt werden. Mit der Kampagne "Silent Tears – Starke Frauen!" will die Christoffel-Blindenmission (CBM) auf ihre Situation aufmerksam machen – und die Sichtbarkeit und Stärke der Frauen fördern.

Achtung, die folgenden Bilder können verstörend wirken! Sie thematisieren Gewalthandlungen gegen Frauen.

Eine junge Frau im Rollstuhl wird von einer anderen Frau eine Rampe hochgeschoben. © Silent Tears Projekt
Radio – Andrea – Guatemala: Andrea ist aufgrund einer Schussverletzung vom Hals an gelähmt. Durch eiserne Therapie ist sie zurück an der Universität und arbeitet beim Radio.

1,3 Milliarden Menschen haben laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Behinderung. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Sie erleben zudem oft Mehrfachdiskriminierung, z.B. eine Benachteiligung nicht nur aufgrund ihre Behinderung, sondern auch wegen ihres Geschlechts. Sie werden weltweit vielfach ausgegrenzt und sind wegen ihrer vermeintlichen Hilfslosigkeit überdurchschnittlich häufig Opfer gewalttätiger Handlungen. Nicht selten geschieht dies durch Menschen aus ihrem direkten Umfeld, von denen sie abhängig sind.

Der Kampagne liegt die Ausstellung "Silent Tears" (Stille Tränen) über 24 starke Frauen aus aller Welt zugrunde, die Gewalt in ihren unterschiedlichsten Formen erlebt und überlebt haben. Kampagne und Ausstellung verleihen diesen Frauen eine Stimme. Gemeinsam mit institutionellen Partnern eröffnet die CBM mit "Silent Tears – Starke Frauen" eine öffentliche Debatte über das Thema Gewalt an Frauen mit Behinderungen.

Geschichten der Frauen

Kooperationspartner der Ausstellung

  • Logo: giz Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) Gmbh

    Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit

  • Eine junge Frau schaut aus einem Fenster

    Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

  • Logo Museum Bensheim

    Museum Bensheim

  • Logo: Deutscher Evangelischer Kirchentag

    Deutscher Evangelischer Kirchentag

Über die Ausstellung

Silent Tears ist eine multimediale Ausstellung über Gewalt an Frauen mit Behinderungen. Frauen aus aller Welt teilen dabei ihre Geschichten mit der Öffentlichkeit. Sie alle sind Frauen, die aufgrund ihrer Behinderungen Opfer von Gewalt wurden oder eine Behinderung davontrugen, weil ihnen Gewalt angetan wurde.

Eine junge Frau schaut aus einem Fenster © Silent Tears Projekt
Never Give Up – Ummul – Indien: Für Ummul ist Bildung der Schlüssel zu einem erfüllten Leben. Wegen ihrer Körperbehinderung wollten ihre Eltern Ummuls Ausbildung nicht finanzieren. Sie hat sich alles alleine ermöglicht.

Hierzu zählen: kein Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt, häusliche Gewalt, Zwangssterilisierung, Waffengewalt, Genitalverstümmelung, sexueller Missbrauch und Vergewaltigung. Hinzu kommt ihre Situation bei Behörden, Polizei und vor Gericht und dass sie oft nicht genügend berücksichtigt oder ihre Belange erst gar nicht gehört werden.

Ihr Weg zur Überlebenden war oftmals steinig und einsam. Doch Silent Tears steht für den Wendepunkt aus der Verzweiflung hin zu Hoffnung, Einheit und Stärke. Mit der Veröffentlichung ihrer Geschichten geben die Frauen ein starkes Zeugnis ab und ermächtigen sich ihrer eigenen Geschichte.

Die Ausstellung ist ein Gesamtwerk der Künstlerinnen Belinda Mason, Denise Beckwith, Margherita Coppolino und des Künstlers Dieter Knierim. Weitere Informationen zum Silent-Tears-Projekt finden Sie auf der englischsprachigen Homepage zur Ausstellung.

Gesicht einer Frau aus Lateinamerika hinter einer Glasscheibe, an die sie mit der Hand fasst

Die Ausstellung in Deutschland

© CBM
Die Fotoausstellung Silent Tears in Bensheim an der Bergstraße (Museum)

Mit Unterstützung verschiedener Kooperationspartner hat die CBM die Ausstellung Silent Tears nach Deutschland gebracht und eine öffentliche Debatte über das Thema Mehrfachdiskriminierung gestartet.

Bisher war Silent Tears im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Bonn, bei der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), ebenfalls in Bonn, und im Museum Bensheim zu Gast. Weitere Ausstellungsorte sind in Planung.

Wenn Sie Interesse daran haben, Silent Tears bei sich auszustellen oder gemeinsame Aktivitäten planen möchten, melden Sie sich gerne bei uns unter politischearbeit@cbm.de

 

Die Forderungen der Christoffel-Blindenmission

  • Weibliche Figur

    Gerechtigkeit für alle! Konsequente Analysen zu Mehrfachdiskriminierungen beseitigen Barrieren und Diskriminierungen.

  • Megaphon

    Eine Stimme für alle! Mädchen und Frauen mit Behinderungen müssen in ihren Rechten gestärkt und durch echte Beteiligung gezielt gefördert werden.

  • Aufgeschlagenes Buch

    Fakten sammeln! Systematische Sammlung und Analyse von Daten, aufgeschlüsselt nach Alter, Behinderung, Geschlecht und Migrationsstatus.

Zum Download: Hintergrundinformationen

  • Text mit Überschrift: Die Situation von Frauen mit Behinderungen weltweit

    Factsheet: Die Situation von Frauen mit Behinderungen weltweit

    pdf549.5KB, nicht barrierefrei

    (Barrierearmes PDF) In allen Ländern weltweit ist die Prävalenz für Behinderungen bei Frauen höher als bei Männern. Zusätzlich erleben sie oft mehrfache Diskriminierung. Die CBM fordert daher gerechte Chancen für alle.

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  • Eine Frau, umgeben von verschiedenen Stoffen, sitzt hinter einer Nähmaschine und lächelt.

    Themenpaket "Gerechte Chancen für alle – Frauen mit Behinderungen stärken"

    pdf2.7MB, barrierefrei

    Eine Milliarde Menschen haben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Behinderung. Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer. Sie sind oft vom politischen, wirtschaftlichen und sozialen Leben ausgeschlossen. Viele Barrieren müssen überwunden werden, um dies zu ändern.

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